Düsseldorf Rektor Piper will noch einmal antreten

Düsseldorf · Mit einer kämpferischen Rede empfiehlt sich der Universitäts-Chef für eine weitere Amtszeit. Beim Neujahrsempfang formuliert der Manager vor rund 600 Gästen eine Strategie für die Universität bis 2020.

 Beim Neujahrsempfang in der Heinrich-Heine-Universität dabei (von links): Oberbürgermeister Dirk Elbers, Anne-José Paulsen, Vorsitzende des Hochschulrats, Rektor Michael Piper sowie Martin Goch, ab 15. Februar neuer Kanzler der Hochschule.

Beim Neujahrsempfang in der Heinrich-Heine-Universität dabei (von links): Oberbürgermeister Dirk Elbers, Anne-José Paulsen, Vorsitzende des Hochschulrats, Rektor Michael Piper sowie Martin Goch, ab 15. Februar neuer Kanzler der Hochschule.

Foto: Andreas Endermann

"Mein Amt macht mir trotz großer Herausforderungen viel Freude. Deswegen werde ich mich um eine weitere Amtszeit bewerben." Michael Piper hatte sich seine persönliche Botschaft — im Sommer wird der Rektorposten für weitere fünf Jahre besetzt — bis zum Schluss seiner Rede aufbewahrt. Vor 600 Gästen formulierte er gestern Abend beim Neujahrsempfang der Heinrich-Heine-Universität zunächst eine Strategie "HHU 2020", die Bewerbung und Regierungserklärung zugleich war. Piper gab sich kämpferisch. Jammern helfe nicht, meinte er, die Heinrich-Heine-Universität (HHU), die "voll unter Dampf" stehe, werde sich auch in den nächsten Jahren nicht den Schneid abkaufen lassen. Das hörten die Anwesenden natürlich gerne.

Piper setzt auf ein Maßnahmenpaket, das auf guten Initiativen aufsetzt. Dies in einem Umfeld, das keinesfalls optimistisch stimmt. Piper zielte hier u.a. auf zunehmende Finanzierungslücken, die fehlende Hochschul-Lobby auf Bundesebene sowie die absehbare "Gängelei" durch das neue NRW-Hochschulgesetz. Er nannte dann vier Punkte:

Kampf um Studierende Heute gibt es 27 600 Studierende an der HHU, ein Plus von 60 Prozent in drei Jahren. Dafür seien zwar demografische Faktoren und der doppelte Abi-Jahrgang verantwortlich, allerdings auch die Universität selbst, schließlich betrage das Plus im Landesschnitt "nur" 40 Prozent. Trotz des Gedränges sei das befürchtete Chaos auf dem Campus ausgeblieben. Neue Angebote in der Studierenden-Akademie und das im Bau befindliche Service-Center sollen die Betreuung weiter verbessern, ebenso neue und auch internationale Studiengänge für Attraktivität sorgen. Die Hoffnung: Die HHU "bleibt ein Magnet" und der demografische Rückgang ab 2018 fällt geringer aus als anderswo.

Kampf um wissenschaftlichen Nachwuchs "Wir haben auch an der Uni einen Fachkräftemangel", meinte der Rektor. Hier setzt Piper neben den Promotionsprogrammen auf neue Modelle der beruflichen Weiterbildung, um junge Kräfte an die Hochschule zu binden.

Forschungsverbünde Sie sollen auf- und ausgebaut werden. 19 gemeinsame Professuren gibt es mit dem Forschungszentrum Jülich, zuletzt wurden Verbünde im Bereich der Lebererkrankungen, der Physik und Linguistik nach vorn gebracht. Mit Blick auf das Exzellenzcluster "Ceplas" in der grünen Biologie griff Piper nach den Sternen. "Warum sollen wir nicht ein Max-Planck-Institut hierhin bekommen? Wir haben es verdient."

Rückhalt in Stadt und Region Da nannte der Uni-Manager stolz das Haus der Universität am Schadowplatz. Die Kooperation mit der lokalen Wirtschaft sei wichtig, auch bei der Entwicklung neuer Studiengänge.

Im Rahmen des Empfangs erhielten Bernd Günter, der als Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät erfolgreich tätig war, Rainer Haas, der das Tumorzentrum aufgebaut hat, und Hannelore Riesner, die sich für Stipendien einsetzt, die Verdienstmedaille der HHU.

(RP)
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