Gastronomie In Düsseldorf Japanisches Essen mit ein paar Klicks

Düsseldorf · Im Wakaiido an der Oststraße gibt es statt Speisekarte ein Tablet-PC mit Bildern des Angebots. Das klappt gut, und das Essen ist köstlich.

Erst klicken, dann genießen: Im Wakaiido bestellen die Gäste digital, der Kellner serviert aber analog.

Erst klicken, dann genießen: Im Wakaiido bestellen die Gäste digital, der Kellner serviert aber analog.

Foto: Anne Orthen

Wenn japanisches Essen so jung hält, wie es bei Zhao und Hu der Fall zu sein scheint, sollte man jeden Tag im Wakaiido essen. Die beiden neuen Inhaber des japanischen Lokals an der Oststraße sehen aus, als hätten sie gerade das Studium hinter sich, sind aber schon 40 und 50 Jahre alt. Über das kleine Kompliment freuen sie sich sehr.

Im Herbst haben sie das alteingesessene Lokal übernommen und die Speisekarte durch viele Sushi-Angebote erweitert. Da sich der Europäer in der Regel all die japanischen Namen der unzähligen kleinen Köstlichkeiten nicht merken kann, können die Gäste ihre Bestellung per Touch-Screen machen. Eine echte Erleichterung, stellten wir bei einem Testbesuch fest. "So sieht man sofort, was man essen wird", sagt Hu. Und stolz fügt er hinzu, dass er und seine Frau das einzige Restaurant in Düsseldorf mit Tablet-Order haben. Diese Idee kommt übrigens nicht aus dem Heimatland der beiden, sondern ist offenbar in Holland große Mode. "Es ist vor allem für Ausländer einfach, so das Richtige zu finden", sagt Hu.

Für uns ist es ein kleines Abenteuer, uns zu zweit durch das umfangreiche Angebot an Makis, Sushis, Nigiri Sushis, Salate, Suppen und knusprig Gebackenem zu kämpfen. Zumal wir die "All you can eat"-Variante gewählt haben und vor einer schwierigen Auswahl stehen. Sie lässt für 24,80 Euro fünfmal fünf Gänge pro Person zu. In der Realität haben wir zwei Durchläufe und den Dessert-Gang geschafft. Nach drei Blöcken ist übrigens bei den meisten Gästen Schluss, verrät uns Hu.

Sehr köstlich und nicht überall zu haben sind die warmen Sushis wie Crispy Tuna Tempura Maki, gekochter Thunfisch im Teigmantel frittiert mit Teriyaki-Soße. Das knusprige Moment des Algenmantels fanden wir ganz spannend. Wirklich lecker ist auch das exotisch gegrillte Huhn in der Algenrolle. Auch wenn das winzig klein gehackte Fleisch optisch etwas die Anmutung von Katzenfutter hat, schmeckt es doch wirklich vorzüglich.

Wir knabberten auch an Scampi-Spießchen, Miniröllchen mit Gemüsefüllung, mariniertem Tofu, knuspriger Ente, frittiertem Gemüse mit Süßkartoffel, probierten Tempura Garnele mit Blattsalat, Majo und Sesam sowie rohen Fisch auf dem Reispäckchen, pikant eingelegte warme Miesmuscheln und Avocado-Makis, aßen Salat mit Algen und Gurken.

Japanisches Restaurant in Düsseldorf - das sind die besten
15 Bilder

Japanische Restaurants in Düsseldorf – das sind unsere Favoriten

15 Bilder

Die Kultur der japanischen Häppchen mit rohem und gekochtem Fisch, Geflügel, Rind und/oder Gemüse sowie Tofu hat im Wakaiido einen hohen Standard. Der Fisch kommt dreimal die Woche frisch aus Holland und ist wirklich tadellos. Selbst, wer kein so überzeugter Rohköstler ist, findet unglaublich viele andere Angebote. Nicht ganz überzeugen konnte uns der in Sake marinierte Lachs. Alles andere ist ohne Einschränkung zu empfehlen. Besonders die Desserts - für Japan eher ungewöhnlich - haben es uns angetan. Die tollen Bratbananen mit Sesam, das Grüntee-Eis, eine erstaunliche Pannacotta aus Tofu mit Fruchtsoße, ein japanisches Tiramisu, das nur wenig mit dem kalorieneichen italienischen Verwandten zu tun hat - alles kreativ und fein.

Das Ambiente im Wakaiido ist neu-japanisch schick. Die bunte LED-Beleuchtung ist dezent, daher weder ungemütlich oder sogar kitschig. Das Personal ist ausnehmend flott und freundlich. Und die Tablet-Bestellung? Uns gefiel diese Idee nach einer kurzen Einarbeitungszeit sehr gut. Die Reaktion aus dem Service auf die Bestellung erfolgt umgehend.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort