Gastronomie In Düsseldorf Lido-Experimente im Malkasten

Düsseldorf · Im Lido an der Jacobistraße sollen die Gäste selber die Speisen zusammenstellen. Teilen und gemeinsames Erleben sind Programm.

 Gäste können im Lido im Malkasten direkt an der großen offenen Küche Platz nehmen.

Gäste können im Lido im Malkasten direkt an der großen offenen Küche Platz nehmen.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Der Gastronom Robertino Wild hat mit dem Lido im Malkasten sein drittes Lido-Restaurant in Düsseldorf eröffnet und zusammen mit der bekannte Künstlerin Rosemarie Trockel, Professorin an der Düsseldorfer Kunstakademie, ein buntes Gesamtkunstwerk geschaffen. Das passt zu der Geschichte des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes, in dem der 1848 gegründete Künstlerverein Malkasten residiert. Trockel hat einen 400 Quadratmeter großen Teppich mit grafischen Mustern komponiert, auf dem viele runde Tische mit bunten Stühlen stehen. Zahlreiche Bilder schmücken die Wände und stylische Glaslampen sorgen in dem großen Raum mit seinen hohen Decken für ein gedämpftes Licht.

Mutig und ungewöhnlich ist die große offene Küche. Wer will, kann sich an angrenzende Tische setzen und den Köchen bei der Arbeit zusehen. Küchenchef in allen drei Lido-Lokalen ist Florian Ohlmann. Im Malkasten strebt er eine modern interpretierte internationale Küche an. Das Angebot reicht vom Bohneneintopf mit Chorizo (acht Euro), über Kalbskotelett Milanese (28 Euro) bis zu Sushi (18 Euro).

Der Gast soll mixen und experimentieren können. So ist bei den Hauptgerichten zwar eine Beilage im Preis enthalten - welche, kann der Gast selber bestimmen und weitere Beilagen für jeweils vier Euro dazu ordern. Im Angebot sind beispielsweise Rucola mit Honigtomaten, gebratener Fenchel, japanischer Reis, Rosmarinkartoffeln oder Herzoginkartoffeln mit Tomatenkern. Auch beim Fisch wie Rotbarsch (29 Euro) und Zander (26 Euro) hat der Gast die Wahl. Er kann zwischen fünf Zubereitungsarten - gedämpft, gegrillt, gebraten und gebacken - und zwischen verschiedenen Soßen wie Thai-Curry und Kräuterbutter wählen.

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Foto: Endermann, Andreas

Die Kalbsleber venezianischer Art (19 Euro) wird in schon mundgerecht geschnittenen Stücken in einer köstlichen Soße mit Pinienkernen und gebratenen Salbeiblättern serviert und ist wunderbar zart. Das Kartoffelpüree überzeugt ebenso, auch der Pak Choi Kohl mit Sesam ist schön knackig und würzig. Zart und saftig ist die gebratene Maishähnchenbrust mit Zitronenjus (18 Euro). Dazu passt gut der bunte Salat mit Sesam-Dressing, der aber ruhig etwas großzügiger bemessen sein könnte. Außerdem passt die kleine Glasschale, in der er serviert wird, nicht zu dem sonst schönen Geschirr.

Das Dessert macht diesen Ausrutscher aber wieder wett. Das täglich wechselnde Törtchen aus der Lido-Pâtisserie (sieben Euro) ist eine Art Tiramisu in einem Schokoladenmantel und optisch wie geschmacklich ein Genuss. Die Portion ist üppig, so dass man gerne seiner Begleitung etwas abgeben kann.

Und das ist auch Teil des Programms im Malkasten. Die Gäste sollen teilen und viel probieren können. So werden die einzelnen Zutaten der Speisen in vielen kleinen Töpfchen serviert, die gut weitergereicht werden können. Zudem gibt es Gerichte wie die Bouillabaisse (16 Euro pro Person), die nur zu zweit bestellt werden können. Sie kommen in großen Schalen auf den Tisch und jeder Gast füllt seinen Teller wie er mag.

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Foto: Hans-Jürgen Bauer

Die Preise der Weine wie der Weißburgunder und der Picpoul de Pinet starten bei sechs Euro für das 0.2 Liter Glas, beziehungsweise 18 Euro für die Flasche. Ein deutlich höheres Preis-Leistungs-Verhältnis haben hingegen die Cocktails, die nach dem Essen an der großen Bar im Nebenraum getrunken werden können. Sie liegen preislich zwischen zwölf und 16 Euro.

(RP)
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