Siebenjähriger aus Düsseldorf Rico sucht sein großes Laserschwert

Düsseldorf · Von wegen "Möge die Macht mit Dir sein". Der siebenjährige Rico aus Eller hat auf dem Spielplatz sein Star-Wars-Laser-Schwert auf einer Mauer liegenlassen. Kurze Zeit später war es weg. Nun sucht Rico sein Spielzeug via Facebook.

 So groß ist das Laserschwert! Rico hat sein Star-Wars-Spielzeug auf dem Spielplatz an der Zeppelinstraße in Eller liegenlassen.

So groß ist das Laserschwert! Rico hat sein Star-Wars-Spielzeug auf dem Spielplatz an der Zeppelinstraße in Eller liegenlassen.

Foto: Holger Lodahl

Rico kann seine Arme gar nicht weit genug auseinander strecken. "Sooo groß ist es gewesen", sagt der Siebenjährige und schätzt sein Spielzeug auf mindestens einen Meter. Nicht irgendein Spielzeug selbstverständlich, sondern ein Laserschwert aus den Star-Wars-Filmen. Das gute Stück war die wohl unangefochtene Nummer 1 unter Ricos Spielsachen, nun ist das Schwert weg.

Am vergangenen Freitag nämlich, an einem Tag auf dem Spielplatz an der Zeppelinstraße in Eller, hat der Schüler es auf einen Mauerabsatz gelegt. Zum Klettern auf Bäume hat es sich nämlich nicht so gut geeignet. Als der Nachmittag sich dem Ende neigte und es zu dämmern begann, beeilte sich Rico, in die nah gelegene Wohnung zu kommen. Vielleicht war es der Gedanke an die leckere Pizza zum Abendessen - jedenfalls ließ Rico sein Laserschwert zusammen mit einem weiteren Spielzeug (einem Diabolo-Set) auf der Spielplatzmauer liegen.

 Die Such-Plakate sind auch auf Facebook zu sehen.

Die Such-Plakate sind auch auf Facebook zu sehen.

Foto: Screenshot

Beim Essen fiel es ihm plötzlich wieder ein. "Da sind wir sofort wieder raus auf den Spielplatz und haben alles mit der Taschenlampe abgesucht", erzählt der Junge. Das Diabolo (ein Doppelkegelspielgerät zum Jonglieren) war noch da. "Damit konnten die Finder wohl nicht so viel anfangen", sagt Ricos Mutter Nicole Kremer. Sie ging am Samstagvormittag mit Rico den Spielplatz noch einmal ab - aber das Laserschwert blieb verschwunden.

Nico ist traurig. Denn immerhin hat er sich ganz schön ins Zeug gelegt, um dieses Star-Wars-Spielzeug zu bekommen. Etwa 50 Euro hat es gekostet. Vom Taschengeld hat er sich fast die Hälfte der Summe zusammengespart, dann fragte er Uroma, Mutter und Stiefvater nach Zuschüssen.

Als es im Mai 2014 endlich so weit war und Rico sein Schwert kaufen konnte, ließ er es schon auf der Rückfahrt vom Spielwarengeschäft im Auto leuchten. Das Schwert glimmt in der grünen Farbe des Jedi-Meisters und erzeugt auch Grollgeräusche - eine gute Sache, um sich mit gleichaltrigen Freunden und Star-Wars-Fans spielerisch zu duellieren und so zu tun, als seien Spielzimmer oder Spielplatz mitten im Weltall.

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Nach der erfolglosen Suchaktion am Samstag wurde Rico aktiv. Mit großen Papierbögen und Stiften in mehreren Farben malte er Plakate, die beim Suchen helfen sollen. "Ich habe mein grünes Laserschwert auf dem Spielplatz vergessen! Wenn es jemand gefunden hat, dann meldet euch bitte bei mir. Ich bin ganz traurig."

Und für die wenigen Menschen, die nicht wissen, wie ein Laserschwert wohl aussieht, hat Rico dem Bild eine Zeichnung von dem kleinen Heiligtum hinzugefügt. Fast 20 Plakate malte er und bekam Hilfe von der ganzen Familie. Nun hängen die Bilder in einigen Schaufenster von Geschäften und selbstverständlich auf dem Spielplatzgelände - sorgfältig in Folie verpackt, damit die Schrift trotz Regen und Wind lange zu lesen ist.

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Foto: afp

Mutter Nicole fotografierte zudem das beste Plakat ab und veröffentlichte es auf Facebook. Die Reaktionen im World Wide Web sind groß. Viele Freunde und deren Eltern wünschen alles Gute beim Suchen und schicken zur Aufmunterung digitale Smileys. Einige Facebook-User kennen sich auch mit Star Wars aus und schreiben: "Möge die Macht mit Dir sein!" Einen wirklich heißen Tipp über den Verbleib des Laserschwertes jedoch konnte noch niemand liefern.

Aber andere gute Nachrichten gibt es trotzdem. "Zwei Facebook-Leser haben angeboten, Rico ein anderes Laser-Schwert zu schenken", sagt Mutter Nicole. Noch ist unbekannt, ob diese Schwerter in der gleichen Farbe leuchten oder ebenso groß sind wie das verschwundene.

Und so sagt Rico: "Eigentlich will ich mein eigenes Schwert zurück." Das ist nachvollziehbar, denn der Schüler hat nach seiner damaligen Sammelaktion das gute Stück bar bezahlt. So hat das Schwert für Rico über den Spielwert und die Summe von rund 50 Euro noch einen sehr persönlichen Wert erhalten.

Wer das Schwert gefunden hat oder weiß, wo es liegen könnte, kann sich unter Telefon 0173 8274744 bei Mutter Nicole melden. Und was macht Rico, wenn das Laser-Schwert wirklich verschwunden bleibt? Da muss der Schüler gar nicht lange überlegen. "Ich spare wieder mein Taschengeld und frage herum, wer etwas für ein neues Schwert beisteuert."

(lod)
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