Düsseldorf Roland Berger ist erster Mieter im Dreischeibenhaus

Düsseldorf · Für die ersten Mieter im denkmalgeschützten Hochhaus ist der Gustaf-Gründgens-Platz teilweise in einen Parkplatz verwandelt worden. Bis zum Jahresende soll das Gebäude auf allen Ebenen genutzt sein, eine Etage ist noch zu haben.

2014: Baufortschritt der Tunnel zum Kö-Bogen
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Es hat ein paar Monate länger gedauert als erwartet, aber es geht schließlich auch um ein besonderes Gebäude, bei dem keine Kompromisse gemacht werden sollten: Ins Dreischeibenhaus, Düsseldorfs berühmtester Architektur-Ikone, ist der erste Mieter eingezogen. Die Beratungsfirma Roland Berger hat zwei der insgesamt 25 Etagen bezogen.

Weil rund um das Haus Baustellen dominieren und auch die Tiefgarage nicht nutzbar ist, ist auf dem Gustaf-Gründgens-Platz ein Parkplatz mit 30 Stellplätzen für die ersten Mieter eingerichtet worden. Der sieht fast aus wie ein kleiner Verkehrsübungsplatz: Warnbaken, Markierungen auf dem Boden und Leitplanken bestimmen das Bild.

"Bis zum Jahresende werden alle Mieter eingezogen sein", sagt Projektleiter Hanjo A. Hautz vom Hamburger Entwickler Momeni, der mit dem Unternehmen Black Horse Investments der Familie Schwarz-Schütte das Projekt stemmt, das mittlerweile auf 250 Millionen Euro taxiert wird. Als Nächstes werden die Immobilienmakler von JLL auf ebenfalls zwei Etagen einziehen. Weitere Mieter sind unter anderem die Berater von A.T. Kearney sowie die Rechtsanwaltskanzleien Allen & Overy sowie Gleiss Lutz.

Eine Neuansiedlung in der Stadt ist das Touristikunternehmen Alltours, das seine Zelte in Duisburg abbricht und mit fast 500 Mitarbeitern auf sieben Etagen residieren wird. "Insgesamt werden im Dreischeibenhaus einmal bis zu 1500 Menschen arbeiten", sagt Hautz. Manche Namen sind vorerst geheim, einige Nutzer wollen ihre neue Adresse noch nicht in der Zeitung lesen. Klar ist aber, dass im Hochhaus nur noch die erste Etage zu haben ist.

Zumindest der Eingangsbereich ist mittlerweile ein wenig einladend gestaltet worden. Einige Buchsbäume säumen den Weg zum Aufgang, im Foyer empfängt ein Pförtner und informiert Anlieger freundlich darüber, dass die schicken Dachterrassen, die draußen auf den Simulationen am Bauzaun zu sehen sind, den Mietern vorbehalten bleiben - die ersten Buchungen für Firmenveranstaltungen sind schon notiert. Anders sieht es mit dem Restaurant aus, das im Erdgeschoss des mittleren und größten Gebäudes unterkommt. Von dort aus hat man einen Blick auf Gründgens-Platz, Schadowstraße und Kö-Bogen. Die Karte soll das leichte Mittagsmahl bieten, aber auch das opulente Dinner.

Bis dahin dauert es noch etwas. Denn während Roland Berger bereits berät, sind auf den anderen Etagen bis zu 400 Arbeiter mit dem Innenausbau beschäftigt. Sie laufen nicht durchs Foyer und nutzen auch keinen der Aufzüge, die Mieter oder Besucher benutzen. Dafür sorgen eine gute Logistik und der Umstand, über neun Aufzüge zu verfügen.

Das Dreischeibenhaus genügt am Ende höchsten Ansprüchen, auch beim Energieverbrauch. Architekt Joachim H. Faust vom Büro HPP hat die äußere Fassade erhalten und innen eine neue gebaut - das Haus hat jetzt eine Dreifachverglasung.

(RP)
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