Forum RP-Leser plädieren für Versteigern, Verschenken und Verschrotten

Düsseldorf · Einen erneuten Umzug des Kö-Bogen-Pavillons befürworten die wenigsten Leser unserer Zeitung, die sich am Forum zum Thema beteiligt haben. Sie zeigen sich bei den Lösungen aber noch deutlich kreativer als die Politiker.

Rolf H. Pfeiffer schlägt vor, den Pavillon zu versteigern, "Anfangsgebot: 1000 Euro. Hierfür Interessenten bei Unternehmern und kreativen Persönlichkeiten zu finden, ist mit höchster Wahrscheinlichkeit kein Problem". In eine ähnliche Richtung gehen auch Markus Hungerkamp und Bernd Hasenclever. "Wie wäre es eigentlich mit einem Verkauf? Ich bin mir sicher, es findet sich jemand - der ihn dann natürlich auf eigene Kosten auch abholen muss", schreibt Hungerkamp. Hasenclever regt an, dass die Stadt "den Pavillon im Internet kostenlos anbietet mit der Bedingung, dass der Abbau und der Abtransport auf eigene Kosten erfolgt".

Wolfgang Weitermann hat andere Abnehmer im Auge: "Warum bietet die Stadt ihn nicht in Köln, Bonn, Essen, Wuppertal oder Wesel an?" Auch Rheinbraun, ThyssenKrupp oder die Duisburger Häfen seien möglichen Adressaten für ein solches Angebot. "Erst wenn diese absagen, sollte man über Einlagerung - wenigstens der Glascontainer - nachdenken."

Die Mehrheit der Leser plädiert wie auch viele Politiker für Verschrotten. "Der Informationswert war gering", begründet Klaus-Dietrich Kahl. Walter Pelshenke sieht den Pavillon ebenfalls als "Fehlinvestition". Verschrotten sei die "einzig sinnvolle Lösung, zumal erfahrungsgemäß die meisten geschätzten Kosten später überschritten werden. Düsseldorf hat wesentlich wichtigere Projekte in der Stadt, zum Beispiel die Sanierung der Schulgebäude". Diese Ansicht teilt Clemens Jahn: "Die Stadt braucht jeden Cent für die Schulen. Wer etwas anderes will, soll es selbst bezahlen." Rolf Möller verbindet dies mit der Forderung, "derartige Luxus-Ausgaben transparenter darzustellen: Wer hat dieses Bauvorhaben zu welchen Kosten genehmigt? Wer ist für den Umzug für 800 000 Euro verantwortlich?" Solange nicht alle Schulen, Straßen und Brücken saniert sind, dürfe kein Cent mehr unsinnig ausgegeben werden.

Lothar Pioch aus Holthausen verbindet sein Plädoyer für die Verschrottung mit der Ablehnung des Standortes Kamper Acker. "Das wäre in dem durch Trink- und Drogenszenen sowie Vermüllung heruntergekommenen Stadtteil Perlen vor die Säue geworfen. Mein Vorschlag: Verschrotten des Pavillons und mit den mager erlösten 10 000 Euro Berberitzen in den wenigen noch verbliebenen Blumenkübel pflanzen, damit sich niemand dort [Kamper Acker, Anm. d. Red.] zum Trinken hinsetzen kann."

Einige Leser schlagen Standorte oder Nutzungen für den Pavillon vor, die bisher noch nicht in der politischen Diskussion aufgetaucht sind. Dirk Schlüter hat eine ganz simple, aber wohl schwer zu verwirklichende Lösung im Sinn. "Kann der Info-Pavillon nicht einfach dort sehen bleiben und bei der Bebauung des Gustaf-Gründgens-Platzes genutzt werden?", schreibt er. Klaus-Jürgen Ploenes schwebt ein bekannter Standort mit neuer Nutzung vor. "Möglicherweise kann man den Pavillon noch einmal versetzen und als Büroraum für den Baudezernenten gebrauchen. Interessant wäre der Standort in der Nähe des Rathauses, nämlich die Fläche an der Reuterkaserne."

(hdf)
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