Düsseldorf RP-Leser sehen Dachmarkenlogo kritisch

Düsseldorf · Die Briefe, die unsere Redaktion erreichen, zeigen eine große Ablehnung gegenüber dem Lachenden D.

Die Leser der Rheinischen Post sehen das Lachende D als Logo für die Stadt Düsseldorf überwiegend kritisch. Wir haben einige Leserbriefe, Mails und Zuschriften zusammengefasst, die sich mit dem Thema befassen. So schreibt Eberhard Bonse als Reaktion auf die RP-Kolumne "Made in Düsseldorf" an den Autor: "Wie Sie es richtig beschreiben: Das ,lachende D' für Düsseldorf ist eine Farce. Dafür haben sich wohl die Agentur-Kollegen soviel abgefüllt, dass sie selbst darüber lachen mussten? Ich freue mich, dass Oberbürgermeister Thomas Geisel jetzt die Courage aufbringt, diese Altlast in Frage zu stellen." Als erfahrener Logo-Designer wisse er, dass gute Markenzeichen teuer sein können. "Also über den Preis rege ich mich nicht auf. Aber über die kreative Einfallslosigkeit. Und darüber, dass man hinter dem Doppelpunkt noch geheimnisvoll ein Lächeln reininterpretieren will", schreibt Bonse, der in der Düsseldorfer Innenstadt wohnt.

"Beim ,lachenden D' krieg ich das Heulen: so fantasie- und inhaltslos wie es ist", schreibt RP-Leser Peter Bosse. "Warum knüpfen die Düsseldorfer bei ihrem Logo nicht an ihre eigene, einmalige Tradition an: nämlich die Radschläger? Dieses Logo, in grafisches Design schwungvoll umgesetzt, stünde für Lebensfreude, Elan und Energie und die Fähigkeit zum Perspektivenwechsel, also Innovationskraft. Und wenn es dann noch ein öffentliches und transparentes Innovationsforum gibt, in das sich alle gesellschaftlichen Gruppen, die sich für die Entwicklung und Lebensqualität der Stadt einsetzen wollen, einbringen können, dann wäre das neue Logo auch noch belastbar", so Bosse weiter.

Tilo Beyer greift die Worte von Thomas Geisel auf, dass Düsseldorf mehr brauche als ein tolles Logo. Die Stadt müsse "mehr kulturell agieren und nicht nur das machen, was andere Städte auch haben (Museen, Oper, Schauspiel, Musical)". Zur musikalischen Kultur gehörten nicht nur Oper, Sinfoniekonzerte, Musical und Pop in allen möglichen Variationen, sondern "eine Musikrichtung, die fast ganz vergessen wird, allerdings in manchen Städten wiederentdeckt wird. Berlin und Dresden sind schon dran, im Westen könnte Düsseldorf die Vorreiterrolle übernehmen und somit Strahlkraft entwickeln. Es geht um die gute alte Operette, die sogenannte leichte Muse. Nur tun muss :D etwas, nicht nur reden."

(tb)
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