Lokal-o-mat in Düsseldorf RP und RP ONLINE starten Online-Wahlhilfe

Düsseldorf · Nutzer von RP ONLINE können ab jetzt an 30 Thesen ihre Nähe zu Parteien bei der Kommunalwahl überprüfen: Die RP bietet als erste Regionalzeitung einen Lokal-o-Mat. Die Entwicklung wurde wissenschaftlich begleitet.

Der Düsseldorfer Lokal-o-mat wird vorgestellt
4 Bilder

Der Düsseldorfer Lokal-o-mat wird vorgestellt

4 Bilder

Es sind nur noch 18 Tage bis zur Kommunalwahl. Wer mit seiner Wahlentscheidung noch unsicher ist oder überprüfen will, wie nahe er den zehn stadtweit antretenden Parteien steht, findet ab jetzt im Internet Hilfe. Die Rheinische Post bietet als erste Regionalzeitung einen Lokal-o-mat. Vorbild für das Online-Angebot ist der Wahl-o-mat, den Millionen Wähler vor Bundes-, Landtags- und Europawahlen nutzen. Nun können Nutzer ihre Position zu 30 Thesen speziell zur Düsseldorfer Kommunalwahl mit den Haltungen der einzelnen Parteien vergleichen und erhalten eine Auswertung, wie hoch die Übereinstimmungen sind. Das Angebot ist bei RP ONLINE kostenlos zugänglich.

Der Lokal-o-mat ist mehr als eine einfache Zusammenstellung von Thesen zur Wahl: Die RP-Lokalredaktion hat ihn mit wissenschaftlicher Begleitung entwickelt. Kooperationspartner ist die Gesellschaft für Information und demokratische Beteiligung; der Verein hat es sich unter Wolf Dittmayer zur Aufgabe gemacht, den Wahl-o-mat auf kommunale Ebene zu bringen.

Außerdem sind Politikwissenschaftler der Heine-Universität beteiligt, die seit 2003 den Wahl-o-Mat erforschen. Sie werden die Nutzung wissenschaftlich auswerten. Der Lokal-o-mat ist eine Entscheidungshilfe, will die Nutzer auch auf wichtige kommunalpolitische Themen aufmerksam machen. Das Hauptziel ist, die Wahlbeteiligung an der Kommunalwahl zu erhöhen. Auswertungen von Professor Stefan Marschall und Jonas Israel von der Heine-Uni zeigen, dass unter den Nutzern viele junge Wähler sind, auch wenn sich alle Altersgruppen wiederfinden.

Die ersten Nutzer des Lokal-o-mat waren prominente Vertreter der Parteien, die am 25. Mai antreten. In einer von RP-Redakteurin Denisa Richters moderierten Podiumsdiskussion im Konferenzzentrum der Rheinischen Post hatten sich die Politiker zuvor einig in ihrer Sorge vor einer geringen Wahlbeteiligung gezeigt – inhaltlich gingen die Meinungen aber auseinander. Einen verbalen Schlagabtausch lieferten sich SPD-Oberbürgermeisterkandidat Thomas Geisel und FDP-Spitzenkandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann über die Frage, ob Düsseldorf neue Schulden machen sollte. SPD-Mann Geisel wäre dazu bereit, die FDP ist strikt dagegen.

Beim Testlauf erreichten alle Politiker starke Übereinstimmung mit ihrer Partei – ein Zeichen dafür, dass der Lokal-o-Mat funktioniert. Andreas Hartnigk, Vize-Chef der CDU-Fraktion, machte seinem Ruf als Mann für Sicherheitsthemen alle Ehre: Er sprach sich für mehr Videoüberwachung und Aufenthaltsverbote aus und gewichtete diese Themen extra stark.

Das Ergebnis: Nach der CDU (92,1 Prozent) hatte er die größten Überschneidungen mit der AfD (82,1). Erst mit Abstand folgte die FDP (67,1). "Das wäre auch eine mögliche Dreierkoalition im Rat", sagte Hartnigk. Norbert Czerwinski (Grüne) kam nahezu auf 100 Prozent Übereinstimmung mit den Positionen der Grünen, genau wie die Spitzenkandidatin der Linken, Angelika Kraft-Dlangamandla, mit ihrer Partei. Auch Politiker der Piraten und Freien Wähler waren dabei.

Hier gehts zum

(arl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort