Düsseldorf-Süd S68 fällt sogar drei Wochen aus

Düsseldorf-Süd · Ersatzbusse fahren entlang der S6-Strecke zwischen Benrath und Rheindorf. Die Kunden sind verwirrt.

 Weil die S-Bahnhöfe von Garath bis Langenfeld bis Freitag früh nicht angefahren werden, pendeln zwischen Rheindorf und Benrath Ersatzbusse.

Weil die S-Bahnhöfe von Garath bis Langenfeld bis Freitag früh nicht angefahren werden, pendeln zwischen Rheindorf und Benrath Ersatzbusse.

Foto: Ralph Matzerath

Dass er an diesem Morgen ein Stück Bus fahren muss, weiß Uwe Sandt, Bezirksverwaltungsstellenleiter in Garath. Am Hauptbahnhof gab eine Laufschrift noch Informationen, dass die S6 in Benrath enden würde. "Wer nach dem Hauptbahnhof zugestiegen war, hatte gar keine Informationen, weil keine Durchsage gemacht wurde", sagt Uwe Sandt. Allerdings fuhr der Ersatzbus in Benrath erst nach zehn Minuten los. "Es ist unverständlich, dass der Fahrplan nicht besser abgestimmt ist", sagt Sandt.

Auch in der Gegenrichtung herrschte Verwirrung. So ganz für sich allein wie an diesem Montagmorgen hatte Josep Prat den Berghausener S-Bahnsteig noch nie. Er ist auf dem Weg zu seiner Arbeit ins Henkel-Werk nach Holthausen. "Falls Sie auf die S-Bahn warten - die kommt heute nicht!" Der 42-Jährige mit dem Fahrrad schaut sein Gegenüber fragend an: "Streik?" - "Nein, Bauarbeiten. Oben auf der Brücke fahren Ersatzbusse." - "Oh. Danke für die Auskunft", sagt der Spanier und telefoniert mit seinem Arbeitgeber, dass er heute später zur Arbeit kommt.

Josep Prat war am Montag nicht der einzige, der von der Umstellung auf Schienenersatzverkehr (SEV) für die S6 zwischen Leverkusen-Rheindorf und Benrath überrascht wurde. In Garath warteten manche mehr als eine Stunde auf ihren Anschluss am Bahnsteig. "Es gibt dort keine Hinweise", sagt CDU-Ratsherr Klaus Mauersberger verärgert. Bis Freitag früh werden die Hellerhofer und Garather Bahnhöfe eben so wenig angefahren wie die Langenfelder S-Bahnhöfe. Grund sind laut Deutscher Bahn Brückenarbeiten in Langenfeld und Düsseldorf-Süd, weswegen die S-Bahnen auf Ferngleise umgeleitet werden müssen.

Nach Auskunft der Bahn klappte die Umstellung im morgendlichen Berufsverkehr relativ reibungslos. "Es gibt keine Kundeneingaben", teilte ein Bahnsprecher gestern mit und ergänzte: "Einzig die Mitnahme von Fahrrädern stößt an räumliche Grenzen, weil in den Bussen nicht so viel Platz ist wie in den S-Bahn-Zügen."

Verwirrung gibt es allerdings über den Komplettausfall der S 68, die im Berufsverkehr an der S6-Strecke für den Zehn-Minuten-Takt zwischen Düsseldorf Hauptbahnhof und Langenfeld sorgt. Nach einem "Maulwurf-Plakat", das die Bahn im Internet verbreitet, gilt dieser wie der S6-Ersatzverkehr bis Freitag früh. Auf einem Aushang am Hellerhofer S-Bahnhof heißt es jedoch zusätzlich: "Freitag, 09., bis Freitag, 23. September: Die Züge fallen komplett aus". Wie lange denn nun, fragt sich nicht nur Ursula Holtmann-Schnieder, Ratsfrau aus Hellerhof. "Bis Montag, 26. September, 4 Uhr", teilte die Bahn am Montag mit. Josep Prat fuhr übrigens Montag weder Bahn noch Bus. "Dann radel ich lieber", sagte er.

(RP)
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