Fotos Saatgutfestival 2017 in Düsseldorf
Mehr als 1700 Besucher waren am Samstag (11. März 2017) im Geschwister-Scholl-Gymnasium beim großen Saatgutfestival. Sie wollten sich dort über Nutzpflanzen informieren, Samen und Setzlinge kaufen oder sich mit anderen Garten-Liebhabern über ihre Erfahrungen austauschen.
Interessierte Blicke auf die Töpfe am Boden und spannende Diskussionen mit Garten-Experten - dafür waren die Besucher auf dem Saatgutfestival. Viele kauften sich auch den ein oder anderen neuen Setzling für ihren Garten.
Um für die Sortenvielfalt und den einzigartigen Geschmack zu sorgen, raten die Experten zu samenfestem Saatgut. Im Gegensatz zu Hybriden (gezüchtetem Saatgut) ist dieses sortenrein. Die Gärtner haben so die Möglichkeit, ihr eigenes Saatgut zu erzeugen. Hybriden eignen sich nämlich nicht zur Wiederverwendung.
Da es in Deutschland nur noch wenige kleine Saatgutanbieter gibt, griffen viele Besucher des Saatgutfestivals auf das dortige Angebot und die Vielfalt zurück, um ihren Garten zu bereichern.
Weitere Anbieter finden Interessierte auf der Webseite des Vereins zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN). Für Tomatenliebhaber dürfte das Angebot von "lilatomate" mit ihrer umfangreichen Auswahl interessant sein.
Auch drinnen gab es Pflanzenvielfalt. Unter anderem regionale, traditionelle Pflanzen.
Der Gärtner und Pflanzendoktor Christian Havenith rät dazu, sie nicht zu eng beieinanderzustellen.
Ein paar Dünger-Tipps bekamen die Besucher auch mit auf dem Weg: Ein Zuviel an Dünger sei eher schlecht und führe zu Krankheiten, sagt Pflanzendoktor Christian Havenith. Gegen Schädlingsbefall empfiehlt er den "Bodendoktor". Das ist eine Samenmischung von Heil- und Gewürzpflanzen, die zwischen die Nutzpflanzen gesät wird. Viele Pflanzen vertragen keinen Frost und sollten daher nicht vor den Eisheiligen ins Freiland gesetzt werden, empfiehlt Barbara Eichner von "lilatomate".
Auch für Kartoffel-Liebhaber gab es reichlich Auswahl auf dem Saatgutfestival.
Einer der Aussteller vor Ort war unter anderem Ökotop Heerdt. Viele Pflanzenfreunde die keinen Garten besitzen, verwandeln ihren heimischen Balkon in ein kleines Ökotop. Grundsätzlich wachse dort fast alles, meint Christian Havenith. Für Gemüse, das tief nach unten wächst, sei ein Blumenkasten natürlich nicht geeignet.
Wichtig ist vor allem die Wahl der richtigen Erde. "Man darf natürlich keine Blumenerde nehmen. Denn die ist, wie der Name schon sagt, für Blumen", sagt der Gärtner schmunzelnd. Ideal sei Bio-Erde, die man mit Kokosfasern stabilisiert.
Fleißiges Mitschreiben der Pflanzen-Tipps ließ sich bei den Besuchern häufig beobachten. Zuhause sollte bloß keiner der Experten-Tricks vergessen sein.
Noch ein Tipp für Tomaten-Feinschmecker: Tomaten lieber auf dem Balkon halten als im Garten. Ideal beim Einpflanzen: eine Schicht Brennnessel-Blätter mit in den Kübel geben. Diese dann mit Erde bedecken und darauf die Tomatenpflanzen.
Das Saatgutfestival war auch dieses Jahr ein voller Erfolg und bereicherte Klein und Groß. Viele Familien konnten ihren Kindern die Vielfalt der Pflanzenwelt ein bisschen näher bringen.