Düsseldorf Sandskulptur vor Schloss Benrath

Düsseldorf · Ein ukrainischer Künstler hat gestern mit dem Bau einer Sandskulptur begonnen. Das Werk soll pünktlich zum Barockfest rund um das Schloss fertig werden.

 Wladimir Degtyarov wird aus diesen Sandhaufen eine Skulptur fertigen.

Wladimir Degtyarov wird aus diesen Sandhaufen eine Skulptur fertigen.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Hinter dem Schloss Benrath liegen seit gestern 21 Tonnen Sand - und man kann Wladimir Degtyarov in den kommenden neun Tagen dabei zuschauen, wie er daraus ein riesiges Kunstwerk modellieren wird. Der 34-jährige Bildhauer will eine zwei Meter hohe, sechs Meter breite und sehr detailreiche Barock-Szene an der Rückseite des Schlosses errichten. Und er will beim Barockfest am nächsten Wochenende (2. und 3. August) in die Kunst der Sand-skulptur einführen. Dann soll seine ungewöhnliche Skulptur fertiggestellt sein.

Das Kunstwerk soll eines der Höhepunkte des Fests in Schloss und Garten werden, das zum zweiten Mal ausgerichtet wird. Kostümierte Gruppen, Gaukler, Artisten und Musiker werden dann auf der Anlage im Düsseldorfer Süden passend zur Architektur barockes Ambiente vermitteln, außerdem können Besucher sich durch das Schloss führen lassen und mehr zu Gebäude und Parkanlage erfahren. Zum Glück für den Veranstalter, die Stiftung Schloss und Park Benrath, ist der Garten des Schlosses von Orkan Ela nicht so stark betroffen gewesen und inzwischen von den Schäden geräumt. Im Schlosswald sind hingegen viele Bäume umgefallen; er ist noch immer gesperrt.

Der Sandkünstler, der in der Ukraine Bildhauerei studiert hat und in Köln lebt, schaute gestern bei der Anlieferung zu: Sieben Lastwagen brachten seinen Sand in den Park. Von nun an wird er täglich ab 10 bis ungefähr 17 Uhr im Schlosspark arbeiten. Spaziergänger können ihn bei der Arbeit beobachten und auch Fragen zu seiner Technik stellen.

Degtyarov will den Sandberg zunächst mit einer Holzkonstruktion in Form bringen und dann von oben an Schicht für Schicht in ein beeindruckendes und vergängliches Kunstwerk verwandeln. Der Künstler sagt, Sand sei nicht so empfindlich, wie man denke. Seine Skulptur würde sogar ein paar Regenschauer überstehen. Die Stiftung wird aber darauf achten, dass sein Kunstwerk nicht schon vor Vollendung Schaden nimmt: Degtyarov arbeitet unter einem Dach, ein Ordner passt zudem auf, dass keine Menschen oder Hunde die Skulptur beschädigen.

Der Bildhauer arbeitet auch mit anderen Materialien, aber immer häufiger mit Sand. Er wird in ganz Europa für seine Arbeiten gebucht - und schätzt diesen Werkstoff. "Es ist eine sehr angenehme Arbeit." Die Stiftung konnte er mit seiner Skizze überzeugen. In der Barock-Szene, die er modellieren will, stehen mehrere tanzende Menschen und ein Hund vor einem Treppenaufgang und einer barocken Fassade. Viele Details sind zu sehen: Ein Geigenspieler führt seinen Bogen, ein Strauß Blumen steht auf dem Tisch, eine Frau hat einen Schirm.

Der kaufmännische Vorstand der Stiftung, Nicolas Maas, ist von dem Entwurf beeindruckt - und ist nun gespannt auf die Umsetzung. "Wir konnten nicht glauben, dass man so etwas aus Sand machen kann." Er ist sich sicher, dass die Sandskulptur viele Besucher anziehen wird. Wie Degtyarov arbeitet, sollen auch sie erfahren können. Die Gäste des Barockfests können unter Anleitung des Künstlers selbst Hand anlegen und die Technik kennenlernen.

(RP)
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