Düsseldorf Scharfe Kritik an höherem Preis für Sozialticket

Düsseldorf · Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) erhöht zum 1. April zum zweiten Mal in diesem Jahr den Preis für das Sozialticket. Nachdem der Preis für Sozialhilfeempfänger zum 1. Januar bereits von 30,90 Euro auf 31,95 Euro angehoben worden war, soll es ab April 34,75 Euro kosten. Scharfe Kritik an der Erhöhung kommt von Vertretern verschiedener sozialer Institutionen. "Das Sozialticket ist nicht sozial", sagt Marion Gather von der Altstadtarmenküche. "Wer von 404 Euro im Monat leben soll und muss, für den bedeutet diese Erhöhung eine unangemessene Härte", sagt Holger Kirchhöfer von der Initiative für ein Sozialticket in Düsseldorf.

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) erhöht zum 1. April zum zweiten Mal in diesem Jahr den Preis für das Sozialticket. Nachdem der Preis für Sozialhilfeempfänger zum 1. Januar bereits von 30,90 Euro auf 31,95 Euro angehoben worden war, soll es ab April 34,75 Euro kosten. Scharfe Kritik an der Erhöhung kommt von Vertretern verschiedener sozialer Institutionen. "Das Sozialticket ist nicht sozial", sagt Marion Gather von der Altstadtarmenküche. "Wer von 404 Euro im Monat leben soll und muss, für den bedeutet diese Erhöhung eine unangemessene Härte", sagt Holger Kirchhöfer von der Initiative für ein Sozialticket in Düsseldorf.

In dem Betrag für Sozialhilfe seien die Kosten für den Nahverkehr in Höhe von etwa 20 Euro kalkuliert, auch dies sei bereits zu hoch, sagt Kirchhöfer. Entsprechend wenig werde das Ticket in Anspruch genommen. Von den etwa 90.000 Berechtigten nehmen monatlich im Schnitt 13.000 Bürger das Sozialticket in Anspruch.

Einer von ihnen ist Eckhard Laumann. "Ich bin auf das Ticket angewiesen, auch wenn es für mich eigentlich zu teuer ist", sagt er. Zweimal die Woche muss er zu Ärzten in unterschiedlichen Stadtteilen. "Zum Laufen ist es zu weit, einen Taxibedarfsschein gibt es nicht. Wegen einer Augenkrankheit darf ich kein Fahrzeug führen, kann also auch nicht das Fahrrad nehmen."

Für Gertraud Enslin sieht die Situation anders aus. Besucht sie ihre Tochter in Wuppertal oder ihre Schwester in Halver, zahlt sie ab der Stadtgrenze den normalen Preis. Denn das Sozialticket gilt nur im Stadtgebiet. Weil sie sich nicht beides leisten kann, muss sie die Zahl ihrer Fahrten einschränken.

Als problematisch wird aber nicht nur die Preiserhöhung des VRR gesehen. Auch die Leistungen finden viele enttäuschend. Sie verweisen darauf, dass beispielsweise der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) auch ermäßigte Einzeltickets und Viererkarten anbietet.

Dies sei eine politische Entscheidung, erklärt eine Sprecherin des VRR. Die Preiserhöhung begründet der Verkehrsverbund mit gestiegenen Nutzerzahlen. "Wenn wir den Preis nicht erhöhen würden, müssten wir das Sozialticket abschaffen", so die Sprecherin. Eine Quersubventionierung des Sozialtickets durch andere Kundengruppen komme nicht in Frage.

(RP)
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