Düsseldorf Schauspiel soll 2,8 Millionen Euro für zusätzliche Spielstätten erhalten

Düsseldorf · Als Ausgleich für die Sperrung des Schauspielhauses in der kommenden Spielzeit soll das Theater erheblich mehr Geld erhalten. Der Stadtrat soll Mehrkosten in Höhe von mindestens 2,8 Millionen Euro zustimmen. Sie ergeben sich aus einer Vereinbarung zwischen Land und Stadt - den beiden Trägern des Theaters - und dem neuen Intendanten Wilfried Schulz. Der will in der Spielzeit 2016/2017 unter anderem ein Theaterzelt auf den Rheinwiesen aufstellen und das Kinderstück im Capitol-Theater aufführen lassen. Der Kulturausschuss berät darüber in der kommenden Woche in nichtöffentlicher Sitzung.

In der Ampel-Kooperation aus SPD, Grünen und FDP birgt das Thema Konfliktpotenzial. Denn mit dem Central am Hauptbahnhof steht dem Schauspielhaus eine gut ausgerüstete Ausweichspielstätte zur Verfügung. Angesichts der schlechten Haushaltslage dürfte es viele Nachfragen zu den zusätzlichen Mehrkosten geben. Zumal erhebliche Beträge hinzukommen könnten: Die Stadt soll dem Schauspielhaus auch mit bis zu einer halben Million Euro aushelfen, falls die Einnahmen durch Eintrittsgelder hinter den Erwartungen zurückbleiben. Außerdem haben Stadt und Land dem neuen Intendanten mögliche zusätzliche Sanierungen in Aussicht gestellt.

Hintergrund ist, dass der neue Theaterchef nicht wie erhofft für die erste Spielzeit das Gebäude am Gustaf-Gründgens-Platz nutzen kann. Es ist seit dem Jahreswechsel für eine Sanierung geschlossen, dazu kommt das Großprojekt "Kö Bogen II" in unmittelbarer Nachbarschaft, durch das eine hohe Lärmbelastung zu erwarten ist. Deshalb kann das Schauspielhaus frühestens ab Sommer 2017 wieder öffnen. Da sich an den Start des neuen Intendanten hohe Erwartungen knüpfen, wollen Stadt und Land ihn zusätzlich unterstützen. So sollen auch zwei weitere Probebühnen angemietet werden, eine davon in der "Botschaft" am Worringer Platz.

(arl)
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