Schwerpunkt Niedrigwasser Schiffswrack gefunden

Robert Korn hat beim Spaziergang am Rhein mit seinem Hund Ballu die Überreste eines gesunkenen Bootes gefunden. Und einen Mast.

 Gleich an der Theodor-Heuss-Brücke in Niederkassel hat Robert Korn die Überreste eines gesunkenen Bootes entdeckt.

Gleich an der Theodor-Heuss-Brücke in Niederkassel hat Robert Korn die Überreste eines gesunkenen Bootes entdeckt.

Foto: anne Orthen

Von den Dünen aus ist es schwer zu erkennen, das kleine Wrack, das Robert Korn vor einigen Wochen entdeckt hat. In den ersten Tagen musste er immer noch ein bisschen suchen, inzwischen weiß der 50-Jährige aber genau, wo es liegt, seit seinem Fund hat der Rhein eigentlich kaum mehr Normal-Pegel erreicht. Durch das Niedrigwasser kam das Boot zum Vorschein. Bretter und ein paar Eisenstangen ragen aus dem sandigen Boden. Acht Meter wird es lang gewesen sein, damals, als es noch auf dem Wasser fuhr. Vielleicht hat es einem Fischer gehört oder einem Hobby-Kapitän. Hinweise auf den Besitzer gibt das Boot keine mehr. Spitz läuft es am Bug zusammen, Rumpf und Heck sind nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr sichtbar. Vielleicht sind Teile schon längst abgetrieben.

Gefunden hat Robert Korn das Wrack in Niederkassel, etwa 50 Meter von der Theodor-Heuss-Brücke rheinaufwärts entfernt. An das Schifffahrtsmuseum in Düsseldorf hat er seine Entdeckung gemeldet, "aber die hat das nicht so recht interessiert", sagt Korn. Auch nach Duisburg schickte er die Fotos, die er von dem Torso aufgenommen hat - eine Reaktion gab es nicht. Das Institut für Denkmalschutz und Denkmalpflege soll die Fotos übermittelt bekommen haben, "Mitarbeiter sind den Hinweisen nachgegangen", sagt Valentina Meissner von der Stadt. Gefunden haben sie das Boot allerdings nicht. Vermutlich sei es mit Wasser bedeckt gewesen. Anhand der Bilder sei jedenfalls nicht erkennbar, welche historische Bedeutung das Schiff haben könnte.

Markus Todoric vom Schifffahrtsmuseum meint, dass es solche Funde immer mal wieder gibt am Rhein. "Das Boot wird dort schon länger liegen", sagt er. "Aber historisch ist es nicht." Nach dem Zeiten Weltkrieg ist das Rheinufer in Niederkassel noch umgegraben worden. Sicher ist sich der Schiffsexperte auch beim mit dicken Seilen umwickelten Mast, den Robert Korn gleich neben dem Wrack gesehen hat: "Der ist viel zu groß für das kleine Boot", sagt Todoric. Prinzipiell sei das Museum immer dankbar für Meldungen von Spaziergängern, "wenn es alte Funde sind, dann wird es sehr spannend für uns", sagt er. So wie 2009, als Archäologen bei den Sanierungsarbeiten des Kaiserswerther Deichs ein etwa 15 Meter langes und mehr als 300 Jahre altes Plattbodenschiff fanden.

Dass Robert Korn da nicht mithalten kann, das weiß er. Trotzdem zeigt er stolz sein Schiff Freunden und Bekannten, immer mal wieder schaut er vorbei mit Hund Ballu, ob das Boot noch an Ort und Stelle ist. Schließlich sichtet man nicht alle Tage ein versunkenes Schiff. Und allerlei Krempel wie Fässer und Kleider, die um das Boot herumliegen und plötzlich zum Vorschein kommen, wenn Nierigwasser ist.

(RP)
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