Düsseldorf Schloss Benrath im Computerspiel

Düsseldorf · Millionen Fans des Aufbauspiels "Anno Online" können ihre virtuellen Städte noch um das Benrather Schloss erweitern. Die Idee stammt von Grafikdesigner Armin Barkawitz vom Düsseldorfer Entwicklerteam Blue Byte.

 So würde das Schloss Benrath aussehen, wenn es auf einer ansonsten unbewohnten Felseninsel errichtet worden wäre. Als "Herrenschloss" können Spieler von "Anno Online" es jetzt in ihre Städte integrieren.

So würde das Schloss Benrath aussehen, wenn es auf einer ansonsten unbewohnten Felseninsel errichtet worden wäre. Als "Herrenschloss" können Spieler von "Anno Online" es jetzt in ihre Städte integrieren.

Foto: Blue Byte

Das schiefergraue Dach, die rosafarbene Fassade mit den weißen Fensterrahmen: Obwohl das winzige Gebäude in der Spielegrafik zugegebenermaßen etwas verpixelt daherkommt, erkennt man es doch sofort wieder: Schloss Benrath. Als "Valentins-Event" entwickelte Armin Barkawitz ein Modell des Düsseldorfer Wahrzeichens, das sich Millionen registrierte Spieler des kostenlosen Browsergames "Anno Online" auf der ganzen Welt vom 10. bis zum 17. Februar erspielen können. Einmal gebaut, sieht das Schloss im Spiel nicht nur schön aus, sondern ist - ganz wie in der nicht-virtuellen Realität - auch ein Besuchermagnet.

Barkawitz ist Art Director und Leiter der Grafikabteilung von Blue Byte. Zusammen mit sechs Mitarbeitern gestaltete er in etwa vier Tagen Arbeit das Gebäudemodell. Als er den Auftrag erhielt, ein Schloss zu gestalten, mussten er und seine Kollegen nicht lange überlegen. "Ich bin in Benrath aufgewachsen, bei schönem Wetter gehe ich mit meinem Freund jede Woche zum Frisbeespielen in den Schlosspark", sagt Barkawitz. Der Park ist im digitalen Modell - das im Spiel übrigens schlicht "Herrenschloss" heißt - zwar nicht dabei, dafür aber viele Details des historischen Gebäudes. "Verglichen mit anderen Schlössern erschien es uns mit seiner Farbe und dem barocken Pomp sehr stereotypisch", sagt Barkawitz. "Wir haben aber keine Eins-zu-Eins-Umsetzung gemacht, die auslaufenden Arme des Schlosses und der Weiher wären zu groß geworden." Das Schloss sei daher verkleinert und verniedlicht, es sollte sein Vorbild auf den Punkt bringen. Schließlich müssen die Spieler auf ihren Inseln auch noch andere Gebäude bauen.

Bei "Anno" geht es darum, eine florierende Stadt aufzubauen, deren Bewohner viele Bedürfnisse haben - und sehr wählerisch sind, was ihren Wohnort angeht. "Das Schloss ist ein Bonusgebäude, die Häuser in seinem Einzugsbereich können mehr Einwohner aufnehmen", erklärt Barkawitz. Es freuen sich also nicht nur die Spieler, sondern auch die digitalen Anwohner über das neue Schloss. Zuerst muss es aber erspielt oder gekauft werden. Dem Spieler bieten sich dazu zwei Möglichkeiten: Er sammelt bei "Anno Online" bis zum 17. Februar genug "Herzschlüssel" - eine temporäre Event-Währung, die Blue Byte passend zum Valentinstag erfand - oder er kauft es sich für echtes Geld im Online-Shop. In jedem Fall soll das Gebäude dauerhaft als Bauoption im Spiel verfügbar bleiben.

Düsseldorf aus der Luft
7 Bilder

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Foto: Stadt Düsseldorf/ Kurt Nellessen

Die Arbeit am 3D-Modell war für Barkawitz keine alltägliche. "Normalerweise nehmen wir schon vorhandene Modelle als Vorlage. Das ging hier nicht, das Schloss ist zu spezifisch", sagt Barkawitz. Sein Team und er erstellten ein dreidimensionales Abbild des Originals (der Fachmann nennt das "Rendering"), in das sie auch schon spätere Licht- und Schatteneffekte integrierten. Mit einer Bildbearbeitungssoftware haben sie dann in einer zweidimensionalen Ansicht die Fassade erstellt und schlussendlich auf das Modell "geklebt". Wenn es nach Barkawitz ginge, gäbe es schon bald das nächste Düsseldorfer Gebäude im Spiel: "Das würde ich gerne wieder machen. Es freut mich immer, wenn Spieler solche Details im Spiel wiedererkennen können."

(bur)
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