Das plant die Rheinbahn in Düsseldorf Schnellbusse sollen Stadtteile verbinden

Die Rheinbahn plant ein neues Bus-System: Auf fünf beliebten Linien sollen ab 2018 sogenannte Metro-Busse verkehren. Sie sollen eine Schwäche im ÖPNV-Netz beseitigen. Das Unternehmen hofft dadurch auf deutlich mehr Fahrgäste.

Das plant die Rheinbahn in Düsseldorf: Schnellbusse sollen Stadtteile verbinden
Foto: Rheinbahn

Die Rheinbahn möchte erheblich mehr Düsseldorfer dazu bringen, dass sie ihr Auto stehen lassen - durch ein neues Schnellbus-System. Es soll die Verbindung zwischen den Stadtteilen außerhalb der Innenstadt verbessern. Seit Monaten arbeitet das Unternehmen an dem Konzept für die "Metro-Busse", nun werden erste Details bekannt: Die Rheinbahn möchte die Schnellbusse zunächst auf fünf heute schon beliebten Bus-Strecken einsetzen: 721, 730, 737, 834 und 835. Sie sollen 2018 starten - falls die Politik zustimmt: Der Stadtrat muss das Vorhaben noch beschließen.

In vielen anderen Großstädten von Berlin bis Wuppertal gibt es bereits solche Metro-Busse. Das Konzept: Sie halten nicht an jeder Station, sondern in etwa in den weiteren Abständen von Straßenbahn-Haltestellen. Dadurch kommen sie erheblich schneller voran. Die Rheinbahn will die Linien darüber hinaus zu einem Premium-Angebot entwickeln: Die Busse verkehren bis 21 Uhr im Zehn-Minuten-Takt und bis 1.30 Uhr in der Nacht. Zudem werden alle Haltestellen mit elektronischen Tafeln und Wartehallen ausgerüstet und barrierefrei gestaltet. "Die Busse werden wie eine Straßenbahn, nur auf Gummireifen", so Chef Michael Clausecker.

Was mit den bisherigen Linien auf den Strecken passiert, ist noch unklar. Die Metro-Busse sollen sie teilweise ergänzen und in anderen Teilen ersetzen. Die Rheinbahn arbeitet an den Details noch. Die Fahrgäste sollen aber möglichst keine Nachteile erleben.

Das Unternehmen geht davon aus, dass die Busse einen spürbaren Zuwachs an Fahrgästen bringen. Man rechnet mit 5,3 Millionen zusätzlichen Fahrten pro Jahr. Denn das neue Bus-System beseitigt eine Schwäche im bisherigen Netz: Auf den Verbindungen in Richtung Innenstadt setzt heute schon ein vergleichsweise hoher Anteil der Düsseldorfer auf den ÖPNV. Wer aber zum Beispiel von Rath nach Gerresheim oder von Eller nach Benrath will, findet bislang für viele Strecken deutlich weniger attraktive Verbindungen vor - und entscheidet sich daher oft für das Auto.

Die Metro-Busse sind eine von insgesamt 31 Maßnahmen in der Wachstums-Strategie der Rheinbahn. Clausecker ist zum 1. Januar mit dem Ziel angetreten, einen höheren Anteil des ÖPNV am Verkehr zu erreichen. Das wünscht die Ampel-Kooperation aus SPD, Grünen und FDP im Rathaus. Bislang gelingt es der Rheinbahn aber nur schwer, neue Fahrgäste zu erreichen. Clausecker will das ändern: Er kalkuliert von 2017 bis 2021 mit einem Wachstum von rund zwei Prozent pro Jahr, das ist mehr als doppelt so viel wie bislang. Das Ziel: 2021 soll die Rheinbahn 244 Millionen Fahrgäste befördern, derzeit sind es rund 217 Millionen pro Jahr. Dieses Vorhaben gilt auch mit Blick auf vergleichbare Großstädte als sehr ambitioniert.

Um es zu erreichen, will das Unternehmen in vielen Bereichen nachsteuern. Die Liste reicht von mehr Sauberkeit in den Fahrzeugen über eine bessere App bis zu mehr Fahrten am Abend. Clausecker will auch verstärkt auf Busse setzen. Die sind zwar bei Fahrgästen traditionell weniger beliebt als Bahnen, ermöglichen es aber, schnell und relativ günstig neue Verbindungen zu schaffen. Ein Teil des Konzepts ist es auch, die Schnellbus-Linien in umliegende Städte zu optimieren.

(arl)
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