Fotos Schockierende Magersucht-Bilder von Ivonne Thein
Die Düsseldorfer Galerie Voss zeigt bis zum 27. Februar 2010 die fotografischen Arbeiten von Ivonne Thein. Viel Aufmerksamkeit zog die Künstlerin bereits mit ihrer Serie "Zweiunddreißig Kilo" auf sich.
Die fragile Leichtigkeit der porträtierten Fotomodelle wirkt in ihren künstlichen, unnatürlichen Posen verstörend und beunruhigend.
Rücklings auf allen Vieren auf den Boden gestützt, im Ausfallschritt um die eigene Achse gedreht erscheinen die Präsentationsweisen von Körper und Mode eher wie schmerzhafte Verrenkungen.
Arme und Beine scheinen übernatürlich lang und dünn, in einigen Posen erschreckend zerbrechlich. Knochen und Gelenke treten sichtbar hervor.
Die jungen Frauen tragen weiße Satinunterkleider, Korsetts, Seidenstrümpfe und medizinische Bandagen, die sich so um Arme und Oberkörper legen, dass eine Bewegung unmöglich scheint.
Neben dem Verweis auf die im Internet beheimatete sogenannte ProAna-Bewegung, in der das Bild des krankhaft abgemagerten Körpers zum Ideal erhoben wird, arbeitet Thein in Bildsprache und Komposition bewusst mit Mitteln, die Inszenierung und Oberflächlichkeit der Modewelt aufgreifen.
Die fotografierten Körper wurden am Computer nachbearbeitet. Aus einem schlanken Modell wurden auf diese Weise anorektische Körperbilder.
Gesichtslos und befremdlich choreografiert, oszillieren sie in einem Stadium zwischen Weiblichkeit und Morbidität.
Die weibliche Figur auf den hermetischen Fotografien Ivonne Theins ist konstruiert, artifiziell - eine Puppe.
Auch die neueren Serien "Unvolkommen" und "Proforma" orientieren sich an den heutzutage in den Medien kommunizierten Schönheitsidealen, wobei Inszenierung und digitale Nachbearbeitung der Künstlerin erlauben, diese Vorbilder zu überzeichnen und so der Lächerlichkeit preiszugeben.