Düsseldorf Schüler zu Fahrzeugbegleitern ernannt
Düsseldorf · 29 Achtklässler sollen künftig den Weg ihrer Mitschüler mit Bus und Bahn sicherer machen.
Den Respekt von Kriminaloberrat Rüdiger Korp haben sie bereits jetzt: 29 Schüler aus den achten Klassen der Joseph-Beuys-Gesamtschule und der Benzenberg-Realschule setzen sich in Zukunft ehrenamtlich für einen sicheren Schulweg ein, schlichten etwa Streitigkeiten in der Bahn oder an Haltestellen oder weisen ihre Mitschüler auf Unfallgefahren hin. Die Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement, Andrea Blome, übergab den neuen Fahrzeugbegleitern jetzt Ernennungsurkunden und "Dienstausweise". "Dieses Ehrenamt erfordert viel Verantwortungsbewusstsein. Ihr handelt nach dem Motto: Eingreifen statt wegschauen. Damit seid ihr bereits in euren jungen Jahren ein Vorbild", lobte Blome.
Um Fahrzeugbegleiter zu werden, mussten die Schüler eine dreistufige Ausbildung in Kooperation mit der Polizei und der Rheinbahn durchlaufen. In Klasse fünf stand die sogenannte Busschule (ein Unfallvorbeugungstraining) an. In der siebten oder achten Klasse gab es ein Gewaltpräventionstraining (Ohne Gewalt stark), bei dem es auch um besondere Konfliktsituationen in Bus und Bahn ging. Den Abschluss bildete das Zivilcourageprojekt "Fahrzeugbegleiter". "Mich hat das Thema schon immer interessiert", sagt der 13-jährige Tim Schichel. "Und als ich in einer Teststunde Zivilcourage gezeigt habe, wurde ich gefragt, ob ich nicht Fahrzeugbegleiter werden wollte." Er wollte tatsächlich und ist jetzt mächtig stolz, dass alles so gut geklappt hat. Er weiß, dass er auch für andere Lebensbereiche etwas gelernt hat.
Tim wird demnächst genauso wie die 15-jährige Neslihan Siebertz unter anderem in einer knallbunten Warnweste vor der Schule stehen und als Ansprechpartner für andere Schüler fungieren. "Euch zu sehen, wird den ein oder anderen dazu bewegen, den ein oder anderen dummen Gedanken, nicht in die Tat umzusetzen", weiß Ulrike Berghahn, die stellvertretende Schulleiterin der Joseph-Beuys-Gesamtschule. Angst vor seinem ersten Einsatz hat er nicht. "Ich bin bereit", sagt er selbstbewusst.
