Düsseldorf Schützen warten auf Vorgaben zu Sicherheitskonzepten

Düsseldorf · In knapp vier Wochen beginnt die Schützen-Saison in Düsseldorf mit dem ersten Fest des Jahres in Vennhausen. Klare Auflagen für die Sicherheit gibt es aber noch nicht. Für jedes Schützenfest soll, wenn nötig, ein eigenes Konzept erarbeitet werden.

Düsseldorf: Schützen warten auf Vorgaben zu Sicherheitskonzepten
Foto: Bauer

Beim Chef-Treffen vergangene Woche sollte eigentlich darüber geredet werden, was die Schützenvereine zum Schutz ihrer Festgäste tun können und müssen. Doch Britta Damm musste passen. Sie hat noch keine Antwort vom Ordnungsamt.

Für die Vorsitzende der IGDS (Interessengemeinschaft Düsseldorfer Schützenvereine) ist das "nicht nachvollziehbar". Schließlich hatte sie schon gleich nach Karneval um einen Termin gebeten. "Ich wollte vermeiden, dass bei unseren Vereinen so viel Unruhe entsteht wie bei den Veranstaltern der Veedelszüge, die erst kurz vor knapp anfangen konnten, sich zu kümmern." Die Genehmigungen der Veedelszüge waren kurzfristig um Auflagen zur Wegsicherung ergänzt worden. "Bei uns geht es aber nicht nur um einen Umzug, sondern auch um die Kirmessen, die ja ein paar Tage stehen werden", sagt Damm.

OSD und Polizei: Kein einheitliches Sicherheitskonzept

Ordnungsamtsleiter Michael Zimmermann verweist auf die Polizei, deren Empfehlungen die Basis seien, auf der seine Behörde Auflagen erteile. Derzeit versuche man, dort eine Systematik zu erarbeiten. "Bis das geschehen ist, kann ich den Vereinen nur raten, ihre Genehmigungsanträge wie immer frühzeitig zu stellen." Die Sicherheitskonzepte, die seit der Loveparade-Katastrophe vor sieben Jahren Pflicht sind, würden dann im üblichen Verfahren mit Polizei und Feuerwehr abgestimmt. Von dieser Praxis werde man ohnehin nicht abgehen können, sagte Zimmermann. "Es wird immer eine individuelle Bewertung der einzelnen Veranstaltung geben müssen." Schließlich seien sowohl die Besucherzahlen als auch die örtlichen Gegebenheiten von Stadtteilfest zu Stadtteilfest unterschiedlich. Auch bei den Veedelszügen waren nicht alle Veranstalter von zusätzlichen Auflagen betroffen.

Auch Polizeisprecherin Susanna Heusgen erklärt: "Ein einheitliches Sicherheitskonzept für alle Veranstaltungen kann und wird es nicht geben." Neben den individuellen Unterschieden der einzelnen Feste spiele schließlich auch die aktuelle Sicherheitslage eine Rolle. "Die wird von uns täglich neu bewertet und fließt auch in die Empfehlungen ein, die wir den Veranstaltern geben", sagt die Polizeisprecherin.

Schützen wünschen sich einen Anforderungskatalog

Das ist auch Britta Damm klar. "Ich will kein einheitliches Konzept. Ich würde aber gerne unseren Vereinen die Möglichkeit geben, sich vorzubereiten." Die Schützenchefin stellt sich etwa einen Anforderungskatalog vor: Wenn man einen Kirmesplatz oder einen Umzugsweg gegen einen Lkw-Anschlag sichern muss, dann sind dafür Container nötig, die so und so groß und mit dem und dem Material gefüllt sein müssen. Oder so und so viele Lkw als bewegliche Sperren. "Ungefähre Angaben würden ja schon reichen, um etwa mit einem Containerdienst ein Angebot für alle IGDS-Vereine verhandeln zu können."

In Vennhausen, wo am 28. April das erste Schützenfest des Jahres steigt, ist man entspannt. "Wir haben Mitte März unsere Genehmigung erhalten", sagt Chef Herbert Koch. Das Sicherheitskonzept sei nicht anders als in den Vorjahren, "ob die Polizei unsere Züge verstärkt, das wissen wir aber nicht".

(RP)
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