Urdenbach Wachablösung bei den Urdenbacher Jungeschützen
Urdenbach · Vor einem Jahr hat Vanessa Weyler bei der Übergabe der Kette noch geweint. Die Kette, das ist die Prinzenkette, eines der Insignien der Jungschützenmajestät der Urdenbacher Bürgerschützen.
Am Samstag, nachdem sie ein Jahr lang das Amt der Prinzessin bekleidet hat, gab sie die Kette beim Krönungsball gefasst wieder ab. Neuer Prinz der Jungschützen ist Marvin Coumann.
Viele Tipps brauchte Vanessa Weyler ihm nicht geben, denn er war während des vergangenen Jahres ihr Adjutant. "Ich habe mich riesig gefreut, als ich den Vogel abgeschossen hab', denn ich schieße nun schon seit vier Jahren", sagt er. Mit dem Vogel war es allerdings so eine Sache. Denn den Großteil schoss die Cousine der Prinzessin ab. "Wir dachten alle, dass sie es nun geworden ist, aber ein bisschen hing noch dran", sagt Weyler. Dieses Bisschen, das waren ganze zwei Millimeter, die Marvin Coumann gekonnt wegschoss.
Im kommenden Jahr wird es für ihn nun zu allen großen Festivitäten der Urdenbacher und befreundeter Schützen aus den Nachbarstadtteilen gehen. "Großer Stress ist das aber nicht. Ich rechne mit ungefähr zehn Terminen", sagt er. Der erste steht bereits Ende Juli an. Dann geht es zum Treffen der Jungschützen auf die Rheinwiesen. Während Vanessa Weyler seit zwei Jahren aktiv ist, trägt Marvin Coumann bereits seit Kindestagen Uniform. "Angefangen habe ich mit vier Jahren", sagt der 17-Jährige, der die zwölfte Klasse der Dieter-Forte-Gesamtschule besucht. Ihm macht das Gesellige am Schützenwesen viel Freude. "Das ist immer mit viel Spaß verbunden. Als Prinz werde ich jetzt viel von den anderen Schützenvereinen mitbekommen", sagt er. Langfristig erhofft er sich, auch einmal König der Urdenbacher Bürgerschützen zu werden. "Das wäre schon ein Traum, aber dafür muss ich erstmal mit der Schule fertig werden und genügend Geld verdienen", sagt er. Zufrieden geben würde er sich mit dem Rang des Obersts, der unter anderem den Festumzug organisiert. Er ist auf einem guten Weg, denn er wurde er zum Oberleutnant befördert.
Den Wechsel von den Jung- zu den Altschützen hat Vanessa Weyler nach diesem Wochenende indes hinter sich. "Mit 24 wäre eh Schluss gewesen, das wollte ich jetzt verbinden", sagt die 23-Jährige. Vermissen wird sie das Prinzessinnen-Dasein aber nicht. "Ich bleibe ja weiterhin aktiv und weiß dass das Amt bei Marvin jetzt in guten Händen", sagt sie.