Düsseldorf Schumacher Alt geht auf zwei Euro pro Glas

Düsseldorf · Es ist wieder soweit: Die erste Hausbrauerei erhöht ihren Preis für das Glas Altbier. "Traditionell" macht die Brauerei Schumacher (Goldener Kessel, Bolkerstraße und Stammhaus an der Oststraße) den Anfang, wenn an der Preisspirale gedreht wird. Bei ihr kostet das 0,25-l-Glas seit dem 1. Mai zwei Euro.

 In der Brauerei Schumacher an der Oststraße wird gebraut und abgefüllt. Das Glas Alt kostet dort jetzt zwei Euro.

In der Brauerei Schumacher an der Oststraße wird gebraut und abgefüllt. Das Glas Alt kostet dort jetzt zwei Euro.

Foto: Schaller,Bernd

"Ja, das stimmt", bestätigt Juniorchefin Nina-Thea Ungermann. Einen speziellen Grund für die Erhöhung gibt die 33-Jährige nicht an, der Kostendruck habe insgesamt zugenommen. Man habe gerade eine neue Karte herausgegeben, da habe sich die ohnehin geplante Preiserhöhung angeboten.

Zuletzt waren die Preise bei den Hausbrauereien vor eineinhalb bis zwei Jahren geklettert. Damals spielten Preiserhöhungen bei der Braugerste die Hauptrolle. Davor, im Mai 2011, als das 0,25-l-Glas preislich von 1,70 auf 1,80 Euro kletterte, waren höhere Energiekosten als Treiber genannt worden. Der Tropfen, der diesmal das Fass zum Überlaufen bringt, ist der Punkt Personalkosten. Es gibt Lohnsteigerungen, die nach den Worten von Uerige-Baas Michael Schnitzler nur schwer intern ausgeglichen werden können.

"Wir diskutieren eine Erhöhung, wissen aber noch nicht, wann wir sie vollziehen", sagt der Brau-Ingenieur. Dies habe auch mit der anstehenden Verhandlungsrunde bei den Malz- und Hopfenkontrakten zu tun. "Wenn wir da mehr bezahlen müssen, ist der Anstieg unausweichlich." Den Preis von zwei Euro pro Glas hält der 44-Jährige allerdings für "sehr unglücklich", denn für die Köbesse dürfte dieser eine Reduzierung der Trinkgelder bedeuten - und das möchte eigentlich in den Brauhäusern niemand.

Der Rückgang beim Altbier insgesamt trifft die Hausbrauereien mit ihren Qualitätsprodukten nicht. Füchschen-Chef Peter König ist mit einem Ausstoß von 36 500 Hektolitern als Produzent die Nummer Eins unter ihnen (Schumacher kommt auf gut 33 000 Hektoliter, Uerige auf 20 000). "Wir planen aktuell keine Preiserhöhung", sagt König und hat dafür einen auf den ersten Blick erstaunlichen Grund. Denn im Füchschen wird seit einigen Monaten gebaut, die Brautechnik auf Vordermann gebracht beziehungsweise erneuert. Er wolle nicht, dass die Leute sagten, dafür werde nun mehr Geld im Ausschank verlangt.

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Gut drei Millionen Euro steckt Peter König ins Sudhaus, neue Gärbottiche und die Erweiterung des Lagerkellers. Die Abfüllung findet teils außerhalb statt, das ist auch beim Schlüssel und der Brauerei Kürzer so. In der Altstadt ist der Uerige, der vor einigen Jahren sieben Millionen Euro in seine Braustätte investierte, die einzige komplette Hausbrauerei; Schumacher Alt hält es mit seiner Brauerei an der Oststraße genauso, dort wird ebenfalls abgefüllt. Schlüssel-Chef Karl-Heinz Gatzweiler hat zuletzt ebenfalls eine Erweiterung angekündigt.

(RP)
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