Durchsuchung in Düsseldorf Schwarzarbeit in Table-Dance-Bars

Düsseldorf · Zoll und Polizei kontrollierten außer zwei Nachtlokalen auch ein Wettbüro. 170 Personen wurden in dem Wettbüro überprüft, zwei von ihnen wurden bereits mit Haftbefehlen zur Abschiebung gesucht und kamen ins Gefängnis.

Table-Dance-Bars und Wettbüro in Düsseldorf durchsucht
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Table-Dance-Bars und Wettbüro in Düsseldorf durchsucht

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Das Wettbüro an der Friedrich-Ebert-Straße gilt als "gefährlicher Ort". Das ist nicht einfach nur ein zweifelhafter Ruf, sondern eine polizeiliche Einstufung. "Wir hatten in jüngster Zeit eine ganze Reihe von Einsätzen wegen verschiedener Straftaten dort", erklärt Polizeisprechern Anja Kynast. Auch habe es immer wieder Beschwerden aus dem Umfeld des Lokals gegeben, darunter Hinweise auf Drogengeschäfte und darauf, dass die Räume dort Straftätern als Rückzugsraum dienten. Am Wochenende allerdings gingen die rund 20 Polizeibeamten des Einsatztrupps Prios nicht einer konkreten Beschwerde nach, sondern kamen unangekündigt zu einer Razzia nach dem Polizeigesetz.

170 Personen wurden in dem Wettbüro überprüft, zwei von ihnen wurden bereits mit Haftbefehlen zur Abschiebung gesucht und kamen ins Gefängnis. Zwei weiteren Männern könnte demnächst Ähnliches blühen: Bei ihnen besteht der Verdacht des illegalen Aufenthalts in Deutschland. Auch sie wurden festgenommen. Fünf Gäste des Wettbüros waren von unterschiedlichen Justizbehörden zur Aufenthaltsermittlung ausgeschrieben, zwei wurden wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz angezeigt und in einem Fall machte auch der Zoll, der mit 14 Beamten die Polizei begleitet hatte, einen Aktenvermerk wegen Schwarzarbeit.

Das Wettbüro war nicht der einzige Einsatzort in der Nacht zum Sonntag: Die Beamten kontrollierten auch die - überwiegend weiblichen - Mitarbeiter zweier Table-Dance-Bars an der Mintropstraße und in der Altstadt. Den Verdacht, dass die dort auftretenden Damen nicht als freiberufliche Künstlerinnen agieren, hat der Zoll schon eine Weile und in dieser Nacht zumindest in zwölf Fällen deutliche Hinweise auf Scheinselbstständigkeit bekommen.

Die betreffenden Frauen tanzten nur in jeweils einem Lokal an der Stange, gehörten dort fest zum Team und hätten keine anderen Auftraggeber; entsprechend liege der Verdacht nahe, dass für sie Sozialversicherungsbeiträge gezahlt werden müssten. Weitergehende Ermittlungen wurden eingeleitet.

(sg)
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