Düsseldorf Schwarzfahrer muss ins Gefängnis

Düsseldorf · Ein 33-Jähriger fuhr ein Dutzend Mal ohne Ticket mit der Bahn.

Mit mehr als einem Jahr Haft muss ein notorischer Schwarzfahrer (33) jetzt rechnen. Ein Dutzend Züge der Bahn hatte er Mitte 2014 fast im täglichen Takt benutzt, ohne je eine Fahrkarte zu lösen. Als Promoter, so gab er an, habe er unter Stress gestanden, sei mit Ticket-Automaten nicht klar gekommen - und dann eben ohne Fahrschein eingestiegen.

"Zeitdruck ist keine Entschuldigung", befand aber das Amtsgericht, schickte ihn für sieben Monate in Haft. Seine Berufung dagegen ist gestern beim Landgericht gescheitert. Und eine frühere Bewährungsstrafe von weiteren sechs Monaten wegen anderer Schwarzfahrten muss er nun wohl auch noch absitzen. Als er serienweise ohne Billett in Nahverkehrszüge der Deutschen Bahn einstieg, hat sich der Angeklagte strafbar gemacht, weil er sich "umgab mit dem Anschein der Ordnungsmäßigkeit", so das Amtsgericht. Nach sieben früheren Verurteilungen seit 2008, sechs davon wegen ähnlicher Schwarzfahrten, hatte der Amtsrichter dem Angeklagten daher keine Bewährung mehr eingeräumt.

Der 33-Jährige gab die Fahrten ohne Ticket zwar zu, betonte aber, er sei als selbstständiger Promoter mit einer "erheblichen Steuernachforderung" konfrontiert gewesen, auch alle seine Konten seien vom Fiskus gepfändet worden. Nur diese Umstände, sein beruflicher Zeitdruck sowie Probleme mit Ticketautomaten hätten dazu geführt, dass er die Züge ohne Fahrscheine nutzte. Eine Haftstrafe von sieben Monaten hielt das Landgericht deshalb für angemessen, machte dem 33-Jährigen gestern keine Hoffnung auf eine Reduzierung. Also zog er seinen Protest zurück. Und weil er zur Tatzeit noch unter Bewährung wegen vier ähnlicher Schwarzfahrten stand, muss er die 2012 verhängte Strafe von sechs Monaten jetzt vermutlich auch noch absitzen.

(wuk)
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