Düsseldorf Schwimmen im Rhein bleibt gefährlich

Düsseldorf · Deshalb ist es an vielen Stellen auch verboten. Bereits sechs Mal musste die Feuerwehr in diesem Jahr Menschen aus dem Wasser ziehen. Zwei Schwimmer wurden von den Rettern reanimiert.

 Spektakulär und gefährlich ist das Schwimmen im Rhein. Selbst geübte Schwimmer kommen hier in Schwierigkeiten.

Spektakulär und gefährlich ist das Schwimmen im Rhein. Selbst geübte Schwimmer kommen hier in Schwierigkeiten.

Foto: Andreas Bretz

Die Düsseldorfer Feuerwehr warnt angesichts der schon relativ hohen Temperaturen vor dem Schwimmen im Rhein. Selbst für geübte Schwimmer berge der Fluss viele Gefahren, so die Retter. Explizit verboten ist das Schwimmen an meisten Stellen auf dem Stadtgebiet sowieso. So gelten 100 Meter oberhalb und unterhalb von Rheinhäfen Badeverbote. An Brücken, Schiffs- und Fährlandestellen, Schleusen, Vorhäfen, Umschlagstellen und Werften darf ebenfalls nicht geschwommen werden. Auch andernorts ist Baden im Rhein lebensgefährlich. Beispielsweise an sogenannten Kribben - ins Wasser ragende Kiesflächen - bilden sich oft tückische Strudel und Strömungen. Strömung herrscht auch in der Fahrrinne. Wenn ein Schiff vorbeifährt, zieht dies das Wasser an. Der Eindruck des niedrigeren Wasserstandes verlockt Kinder, in den Fluss zu waten. Unterschätzt wird die Gefahr des "Rückschwalles".

Dennoch gibt es in jedem Jahr Menschen, die sich über- und den Fluss unterschätzen und gerettet werden müssen oder nur noch tot geborgen werden können.

Im Jahr 2016 musste die Düsseldorfer Feuerwehr bereits sechs Mal zur Personenrettung an den Rhein ausrücken. Zwei Menschen mussten dabei reanimiert werden. Im Mai 2015 verunglückte ein Mönchengladbacher im Rhein - er starb später in der Uniklinik Düsseldorf. Mehr als eine Stunde lang war der Mann, der nach einem Vatertagsausflug in den Rhein gesprungen war, unter Wasser, als Taucher der Feuerwehr ihn zwischen den Buhnen an der Oberkasseler Brücke entdeckten. Der 30-Jährige war von tückischen Unterströmungen unter Wasser gehalten worden. "Die Strömungsverhältnisse waren so extrem, dass unsere Taucher dort zunächst gar nicht ins Wasser konnten", sagte ein Feuerwehrsprecher. Am Ende hatten die Männer es doch riskiert, um ein Leben zu retten. Doch das war vergeblich.

Auch 2014 starben ein Mann im Rhein und einer im Angermunder Baggersee. Die meisten Unfälle dieser Art verzeichnete die Feuerwehr im Supersommer 2003 - fünf Menschen kamen dabei ums Leben. Generell sollten Menschen, die zum Baden gehen, einige Regeln beachten. Die Feuerwehr der Landeshauptstadt, die DLRG, die DRK-Wasserwacht, das Forstamt und die Wasserschutzpolizei appellieren, die Baderegeln einzuhalten: Nie überhitzt ins Wasser gehen, nie alkoholisiert schwimmen gehen, nie mit vollem Magen ins Wasser gehen, nie mit ganz leerem Magen Schwimmen gehen.

Grundsätzlich ist das Baden nur dort erlaubt, wo es auch Betreuung gibt, also in den Freibädern am Unterbacher See. Für alle anderen Baggerseen gilt dagegen ein Badeverbot. Es betrifft die Angermunder Baggerseen westlich und östlich des Heiderweges, im Suitbertussee, im Fliednersee, im Lambertussee in Kaiserswerth, im Lichtenbroicher Baggersee am Flughafen, im Südpark-See, im Unisee und am Elbsee Süd sowie Nord.

An alle Eltern richtete sich der Hinweis der Feuerwehr, niemals an Gewässern seine Kinder aus den Augen zu lassen. Besonders für Kleinkinder sind die offenen Gewässer eine große Gefahr.

(RP)
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