Er singt über Liebe und Krieg Seddik ist Düsseldorfs Taxirapper

Seddik Gasmi ist den Düsseldorfern besser bekannt als "Taxirapper". In seinem Taxi ist Rapmusik angesagt – und zwar seine eigene. Frische Rhymes, mal lustige, mal nachdenkliche Texte und die Liebe zum Menschen - dafür kennen und lieben ihn seine Fans.

 Ein deutscher Song des Taxirappers Seddik Gasmi heißt "Mein Taxi". Darin rappt er über die alltäglichen Tücken des Taxifahrer-Lebens.

Ein deutscher Song des Taxirappers Seddik Gasmi heißt "Mein Taxi". Darin rappt er über die alltäglichen Tücken des Taxifahrer-Lebens.

Foto: Seddik

Seddik Gasmi ist den Düsseldorfern besser bekannt als "Taxirapper". In seinem Taxi ist Rapmusik angesagt — und zwar seine eigene. Frische Rhymes, mal lustige, mal nachdenkliche Texte und die Liebe zum Menschen - dafür kennen und lieben ihn seine Fans.

Wenn die Feierlaune zu Ende geht, die Tanzbeine ermüden und der Alkoholpegel seinen Höhepunkt erreicht hat, dann hört man die Fanchöre vor den Düsseldorfer Clubs rufen. "Taxirapper, wir wollen mit dir fahren".

Seddik Gasmi ist in Düsseldorf bekannt. Bekannt für etwas, das völlig natürlich aus ihm kommt. Er ist Musiker, er ist Lyriker, er ist Rapper und alles was er zu sagen hat, erlebt er zum größten Teil in seinem Taxi. Seddik beschreibt seine Raps als "Cappuccino mit bitterem Geschmack", eine Mischung aus Lyrik und harten Reimen.

Seit sieben Jahren hat er seinen Taxischein und seitdem geht ihm die Inspiration für neue Texte und Reime nicht aus. "Ich wollte mit dem, was ich tue, immer unter Menschen sein. Ganz nah dran, um ihre Geschichten und meine Eindrücke zu erzählen". Als der gebürtige Tunesier nach Deutschland kam, war es vor allem die Neugier, die ihn reizte. Er versuchte verschiedene Jobs, doch das Taxifahren hat es ihm angetan.

Heute rät er anderen Auswanderern davon ab, nach Europa zu kommen. "Wenn man einmal hier ist, dann ist es schwer zurückzugehen. Man verändert sich zu sehr", sagt Seddick. Über solche und andere Themen wie Krieg und Hass spricht der Taxirapper in seinen Texten.

Aber auch über die natürlichen Tücken eines Taxifahrer-Lebens. Steigende Benzinkosten, nervige Blitzer und heimtückische Politessen lassen ihn ebenso zum Stift greifen. Daraus entsteht ein breites Repertoire, das die Fahrgäste hin und wieder live im Taxi dargeboten bekommen. "Wenn es sich in der Situation ergibt, ich ein Thema mit dem Gast finde, dann rappe ich einfach los", sagt Seddik.

So wurde aus dem Kameltreiber in Tunesien der Düsseldorfer Taxirapper. Und der kommt an. Beim Rheintaxi gibt es nur einen Star, für den die Drähte heiß laufen. Denn wenn schon Geld für's Taxi ausgeben, dann auch bitte mit Showeinlage. Seddiks Chef ist von dem Rummel eher genervt. Die Nachfrage ist einfach zu groß.

Ein Grund um aufzuhören? Keineswegs! Im Gegenteil, der Taxirapper legt jetzt erst richtig los. Derzeit arbeitet er an seinem zweiten Album, das wahrscheinlich im Sommer erscheint. Allerdings nur in Tunesien.

Doch auch wenn seine Fans in Deutschland auf das Album verzichten müssen, dürfen sich sich weiterhin auf Seddick in seinem Taxi freuen. Das einzige, was ihn aus Deutschland nach Tunesien zurück treiben könnte ist das hiesige schlechte Wetter. "Aber nach drei Monaten dort, würde ich mich eh wieder nach Deutschland sehnen", sagt Seddick.

So sieht es aus, wenn Seddik im Taxi rappt. Das Video haben Kunden bei Youtube eingestellt:

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