Echte Helden Düsseldorfer Höhenretter halfen beim Kölner Seilbahn-Unglück
Düsseldorf · Als am Sonntag verängstigte Passagiere aus den Gondeln der Seilbahn gerettet werden mussten, rief die Kölner Feuerwehr ihre Düsseldorfer Kollegen zu Hilfe - denn die sind die besten Höhenretter Deutschlands.
Als das Spezialteam der Düsseldorfer Feuerwehr zum ersten Mal in der Übungshalle der Bayrischen Bergwacht die "Rettung aus der Seilbahn" trainierten, wurden sie belächelt. Auch, als sie sich für diesen Übungszweck einen ausrangierten Sessellift aus der Skihalle in Neuss besorgten, verstand das nicht jeder. Denn Düsseldorf hat ja weder eine Seilbahn noch einen Sessellift.
Spätestens seit Sonntagabend sind diese Zeiten aber passé. Da glänzten die Höhenretter als souveräne Unterstützer der Kölner Kollegen mit professioneller - und vor allem: gut eingespielter - Arbeit. Sieben Menschen holten sie aus zwei Gondeln in rund 100 Metern Höhe, darunter auch einen Zweijährigen, der furchtbare Angst hatte.
"Wir haben für solche Fälle auch Gesprächstechniken gelernt, da nimmt man sich dann eben Zeit", sagt Jörg Janssen, Chef der Truppe, die zu den jüngsten, aber auch zu den besten deutschen Höhenrettern gehört (dieses Jahr holten sie zum siebten Mal den Meistertitel.)
Geredet haben die Männer am Seil am Sonntag beim Unglück über den Rhein auch mit den Passagieren in einer dritten, ihnen zugeteilten Gondel, die lieber auf den aus dem RWE-Kraftwerk angeforderten Steiger warten als sich abseilen lassen wollten. Psychologische Betreuung gehört eben auch zum Job der Kletterer.
Der Sturm hat ihnen oben am Seil gar nichts ausgemacht, sie trainieren manchmal auch vor der Windmaschine und "aufgegeben wird erst, wenn niemand mehr in Lebensgefahr ist", sagt Janssen. Gegen eine Seilbahn zum Gallberg hat der Chef der Höhenretter übrigens nichts einzuwenden. "Hauptsache, wir werden schon in die Planung mit eingebunden." Und zum Üben müssten sie dann auch nicht mehr in die Alpen fahren.