Düsseldorf Service-Firma ISS bewacht Vattenfall

Düsseldorf · Das Düsseldorfer Dienstleistungsunternehmen - bekannt als Sponsor des Domes - hat den größten Auftrag seiner Geschichte erhalten. Für 83 Millionen Euro pro Jahr pflegt und bewacht ISS Kraftwerke von Vattenfall.

 ISS übernimmt die Betreuung aller deutschen Standorte des Kraftwerksbetreibers Vattenfall. Dazu gehört auch Jänschwalde in Brandenburg.

ISS übernimmt die Betreuung aller deutschen Standorte des Kraftwerksbetreibers Vattenfall. Dazu gehört auch Jänschwalde in Brandenburg.

Foto: dpa, Patrick Pleul

Das Dienstleistungsunternehmen ISS, dessen Deutschlandzentrale im Düsseldorfer Norden ist, übernimmt die Betreuung aller deutschen Standorte des Kraftwerksbetreibers Vattenfall. ISS ist ein Tochterunternehmen der gleichnamigen börsennotierten dänischen Firma.

Der Neuauftrag ist der größte in der Geschichte von ISS in Deutschland. Er umfasst Dienstleistungen, Gebäudemanagement, IT-Dienstleistungen, Hausmeisteraufgaben, Reinigungs- und Sicherheitsdienste sowie Catering, Fuhrparkmanagement und Instandhaltung. "Im Rahmen des Auftrags wird ISS für ungefähr 500 Vattenfall-Liegenschaften in den Regionen Hamburg, Berlin und der Lausitz Dienste erbringen. Mehr als 500 Vattenfall-Mitarbeiter werden zu ISS wechseln", sagte ISS-Deutschlandchef Alexander Granderath gestern in Düsseldorf.

Die Vattenfall-Tochter Multi-Service-Provider VSG GmbH, die bislang diese Aufgaben zum Teil durchführte, wird im Zuge der Vertragsvergabe von ISS übernommen. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. "Wir werden alle Beschäftigten der Vattenfall-Tochter übernehmen", sagte Granderath, gestern im Düsseldorfer Wirtschaftsclub. Außerdem verpflichte sich ISS, auch bei den neuen Beschäftigten Gehälter nach Tarifvertrag zu zahlen. Teilweise werden heute Aufgaben von Subunternehmern wahrgenommen.

"Wir prüfen, ob wir weiter diese Dienstleister in Anspruch nehmen oder eigene Mitarbeiter beauftragen. Dann werden wir etwa in der Lausitz, in Berlin oder Hamburg neue Stellen ausschreiben", sagte Granderath. Konkret gehe es um 500 bis 1000 Jobs deutschlandweit, 50 Prozent davon in den Lausitzer Kraftwerken, 30 Prozent in Berlin, sagte ein Sprecher.

Der Vertrag zwischen Vattenfall und ISS hat eine Laufzeit von fünf Jahren mit der Option einer zweijährigen Verlängerung. Er beginnt bereits am 1. Januar 2015. "Der Vertrag ergänzt unsere regionale Präsenz in Nord- und Ostdeutschland", sagte Granderath. Bislang war ISS schwerpunktmäßig in Westdeutschland tätig. Der Auftrag war europaweit ausgeschrieben worden. Laut Angaben in den Ausschreibungsunterlagen erhält ISS von Vattenfall für seine Dienstleistungen jährlich gut 83 Millionen Euro. Über die garantierte Vertragslaufzeit setzt ISS also mehr als 400 Millionen Euro um.

ISS ist seit 1960 in Deutschland tätig. 2013 erzielte ISS einen Jahresumsatz von 266 Millionen Euro und beschäftigt knapp 10 000 Mitarbeiter in Deutschland. Die dänische Muttergesellschaft wurde 1901 in Kopenhagen gegründet und hat sich zu einem der weltweit führenden Unternehmen für Dienstleistungen entwickelt. ISS bietet nach eigenen Angaben Reinigung, Gebäudetechnik, Catering, Sicherheit, sowie Integrierte "Facility Services", also Dienstleistungen im Liegenschaftsbereich. Der weltweite Umsatz belief sich im Jahr 2013 auf 10,515 Milliarden Euro. ISS beschäftigt heute mehr als 520 000 Mitarbeiter und hat lokale Niederlassungen in mehr als 50 Ländern in Europa, Asien, Nordamerika, Lateinamerika und im pazifischen Raum. ISS betreut Kunden sowohl im privaten als auch öffentlichen Bereich.

In Düsseldorf ist ISS vor allem als Sponsor des ISS-Domes in Rath bekannt. Geschäftsführer Alexander Granderath bekräftigte gestern, an dem Sponsoring der Veranstaltungshalle "zu 100 Prozent festhalten" zu wollen.

(RP)
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