Auf der "PSI", einer Messe für Modeartikel in Düsseldorf, waren der neueste Sinn und Unsinn in Sachen Werbung und Marketing zu beobachten. Bei der Firma Stress Shapes etwa kann sich der geneigte Kunde die Form seines manuellen Stressabbaus selber aussuchen. Wie hier etwa einen englischen Bus - oder eine weibliche Brust. Ob das auch bei Eheproblemen oder verspäteten öffentlichen Verkehrsmitteln hilft?

Die Messe PSI ist die europäische Leitmesse für Werbeartikelwirtschaft. Erwartet wurden mehr als 900 Aussteller aus rund 30 Ländern. Vor Beginn gab es jedoch eine Menge Absagen. "In der momentanen Finanzkrise überlegen es wir uns zweimal, ob sich ein Messeaufenthalt lohnt oder nicht", hieß es seitens vieler Aussteller.

Mit dabei war aber natürlich ein Stand mit den allgegenwärtigen Werbekulis. Kulis sind quasi der Urtyp eines Werbeartikels. Sie gibt es in allen Farben, Formen und Preisklassen. "Es gibt aber auch Trends", sagt Zeljko Nikic von der Firma Penko. "Nachgefragt werden zur Zeit vor allem ökologisch hergestellte Stifte." Im Angebot hat die Firma daher auch Kulis, die aus Maisgranulat hergestellt wurden. Denn die sind nach Gebrauch sogar kompostierbar.

Am Sinn dieses Produktes mögen sich die Geister scheiden. Diese Firma aus Polen bietet alle möglichen Geruchsgele an, um sie wie hier auf dem Foto etwa in Kalender einzuarbeiten. Die senden dann ungefähr einen Monat einen Raumduft aus.

Wer viel auf Reisen ist und dabei immer auf der Suche nach Steckdosen war, dem wird diese Neuheit möglicherweise gefallen. Die holländische Firma A-solar hat sich ganz auf Solartechnik spezialisiert. EIn Kleingerät, das sich Mitarbeiter Ralph Both hält ein Solargerät in der Hand, mit dem man alle möglichen Kleingeräte wie etwa ein Handy mittels Sonnenlicht oder auch künstlichem Licht aufladen kann.

Zusammengeklappt kommt es schlicht daher und passt in jede Manteltasche.

"Das Schweizer Taschenmesser des Travellermarktes" - damit wirbt Urs Schläpfer von der Firma siwss travel products. Der ab März erhältliche World Travel Adapter soll der erste dreipolige Adapter weltweit sein.

Mit einem ausgeklügelten System, das im Inneren insgesamt 80 Einzelteile beherbergt, kann man in über 150 Ländern weltweit seine eigenen Geräte mit der Steckdose verbinden - oder umgekehrt ausländische Stecker in die heimische Dose anschließen. Der Adapter soll im Handel um die 40 Euro kosten.

Absolut sinnfrei, aber darum schon fast wieder gut: Der Tannenbaum á la "Leise rieselt der Schnee". Denn, was auf dem Foto nicht zu sehen ist: Von der künstlichen Tannenbaumspitze rieselt kontinuierlich künstlicher Schnee in den darunter umgekehrt aufgespannten Regenschirm.Vielleicht der neueste Trend für die Wohnzimmer an Weihnachten 2009?

Das ist was für sommerliche Zeiten: Die polnische Firma Spólnota bedruckt Strandliegen aller Art. Neu ist die Liege für zwei.

Bei diesem Modell sind die Rollenverhältnisse bereits geklärt.

Witzig ist auch diese Geschäftsidee. In dem kleinen Karton steckt ein Keramiktopf mit einem Samen und einem kleinen Stein, auf dem ein bestimmter Spruch steht. Zum Beispiel "Thank you".

Wer den Samen pflanzt, erlebt nach einiger Zeit eine ganz besondere Überraschung: auf den ersten beiden Blätter der Pflanze soll tatsächlich das genannte Motto stehen. Das hat seine Ursache in einer gewissen Vorbehandlung des Samens. Aber Achtung: Gegossen werden muss die Pflanze immer noch von Hand!

Ein "Gesellschaftsspiel für Erwachsene" nennt Christof Achhammer von der Firma Quality & Trends dieses kleine Kästchen. Enthalten sind verschiedene Düfte, genannt "Bioromen". "Es handelt sich dabei um natürliche Aromen, die bislang vor allem von Sommeliers bei Weinproben benutzt worden sind", erklärt Achhammer. Hier kann jedoch jeder ran: "Es macht sehr viel Spaß, zusammen mit Freunden oder auch alleine an den Aromen zu schnuppern und herauszufinden, um was für einen Geruch es sich handelt." Vor allem für Weinliebhaber sicher eine nette Errahrung: so kann man parallel zum Riesling oder Spätburgunder den passenden Gerüchen wie Apfel oder Feige nachgehen. Eine Box mit zwölf Gerüchen, entwder für Rot- oder Weißwein, kostet rund 40 Euro.

Etwas für Nostalgiker ist dieser Messestand. Mike Stimming von der Firma Wilesco hält liebevoll eine Nachbildung einer Dampfspritze von der Jahrhundertwende in den Händen. Angetrieben wird sie mit einer kleinen Dampfmaschine - und dank eines Wassertanks unter der Sitzbank kann man sogar um die zwei Meter weit mit Wasser spritzen. Kunden können bei der Firma Dampfmaschinen aller Art erwerben.

Hier wirds süß: die Firma Rochocolat aus Belgien bietet Schokolade in allen Varianten und Formen. "Wenn eine Firma ein Nashorn aus Schokolade haben will, dann produzieren wir sie", sagt Mitarbeiter Eric. Und wenn es ein einziges riesiges Stück Schokolade in einer Metallbox sein soll, dann auch, wie das Foto beweist.

Und so können individuelle Werbemittel entstehen: Mit dieser Maschine können innnerhalb kürzester Zeit Textilien sehr exakt mit den verschiedensten Farben bestickt werden. Techniker Wolfgang Heise von der Firma ZSK demonstriert, wie das Gerät funktioniert. Zunächst wird eine Baseballkappe befestigt.

Dann wird auf dem Bildschrim der gewünschte Schriftzug oder das gewünschte Motiv eingegeben.

Den Rest erledigt dann die maschine. Innerhalb kurzer Zeit ist die Baseballkappe fertig. Preislich vielleicht nichts für jeden: Ungefähr 13.000 Euro kostet dieses noch vergleichsweise kleine Modell.

Da sind die Werbeartikel doch wesentlich preiswerter: Für rund einen Euro ist der Einkäufer hier um eine Zahnbürste der Firma SWE Brush reicher. Der Clou: im Kopf ist ein Magnet eingearbeitet, und mit einem beigelegten Gegenstück kann die Zahbürste an an jede Wand gehängt werden. Simpel, aber praktisch.

Absolut genial für Wassersportler: der Dosenhalter von der Firma Fender Design.Das Prinzip ist einfach: Die Dose wird in den Neoprenring gesetzt und sitzt dank Vakuum auf allen glatten Oberflächen bombenfest. Da fällt nichts mehr um.

Auch das Handy-Kondom, das "ConphonY"hätte sicher schon vielen Sportlern Ärger ersparen können. Das Handy bleibt sogar im Wasser bedienbar.

Die Düsseldorfer Firma Sompex beschäftigt sich viel mit Beleuchtungen aller Art. Diese witzigen Lampensäcke ertragen auch einen härteren Umgang und können zurechtgeknufft werden.

Und welcher Piratenbarbesitzer träumt nicht davon, seine Gäste mit diesen kleinen, brennenden Trommeln optisch zu verwöhnen?