Daten der EC-Karte werden kopiert Skimming: der dreiste Betrug am Automaten

Düsseldorf · Die Kriminalstatistik zeigt, dass Düsseldorf im vergangenen Jahr ein bisschen sicherer geworden ist. Doch nicht überall: Die Zahl der Betrugsfälle mit falschen ec-Karten und Schecks stieg drastisch an: 2006 waren es noch 93 Fälle, voriges Jahr schon 372. Meistens geht es dabei um "skimming".

 In Rheinhausen entdeckte ein Mitarbeiter die "Skimming-Technik" der Unbekannten.

In Rheinhausen entdeckte ein Mitarbeiter die "Skimming-Technik" der Unbekannten.

Foto: Polizei Düsseldorf

Das Wort leitet sich von der englischen Bezeichnung eines kleinen Datenspeichers (Skimmer) ab. Den setzen Gauner vor den eigentlichen Kartenschlitz im Geldautomaten, und während der Kunde ahnungslos Geld abhebt, werden die Daten seiner Karte kopiert und gespeichert. Gleichzeitig wird die PIN-Eingabe ausspioniert - mal weil die Täter dem Bankkunden über die Schulter schauen, mal mit Mini-Kameras, die am Geldautomaten so festgeklebt werden, dass sie die Pin-Eingabe von oben filmen können.

"Die Daten werden dann auf Kartenrohlinge kopiert. Mit diesen Fälschungen räumen die Täter meist aus dem Ausland die Konten ab. Sie zu fassen, ist schwierig", erläutert Kripochef Jürgen Schneider. Denn meist erfahren die Bestohlenen erst viel später, bei der Kontrolle ihrer Kontoauszüge, dass sie Opfer von Kartenbetrügern wurden. Schneiders erster Tipp zum Schutz vor Betrrug ist deshalb:

Kontoauszüge immer möglichst schnell kontrollieren. Sonst sind die Täter längst über alle Berge.

Geheimzahl (die so genannte PIN) immer verdeckt eingeben. Halten Sie eine Hand über die Tastatur, während sie tippen. Wenn Ihnen ein anderer Kunde zu nahe kommt, drehen Sie sich weg, achten Sie darauf, dass Ihnen niemand über die Schulter schaut.

Bankautomaten, die die Karte nicht sofort annehmen, sind möglicherweise manipuliert. Wenn die Karte wieder aus dem Schlitz fällt: Vorsicht. Auch Spuren von Kleber rund um den Kartenschlitz, ein halb verdeckter Eingabe-Pfeil (wie auf unserem Foto) und andere Auffälligkeiten weisen auf Manipulationen am Gerät hin.

Wenn'spassiertist und Sie fürchten, dass Ihre Karte von Fremden ausgelesen worden ist: sperren Sie die Karte sofort über die Bank oder die zentrale Rufnummer 116116.

An der Schadowstraße entdeckte die Polizei den Aufsatz, mit dem Betrüger fremde Karten am Geldautomaten unbemerkt kopieren konnten. Foto: Polizei Düsseldorf

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort