Düsseldorf Smart ist, wer nicht raucht

Düsseldorf · Mörsenbroicher Gesamtschüler besuchen Kaiserswerther Lungenklinik.

 Oberarzt Dirk Frechen mit HeinrichHeine-Gesamtschülern

Oberarzt Dirk Frechen mit HeinrichHeine-Gesamtschülern

Foto: Bretz

Es ist ein Bild, das viele noch aus ihrer eigenen Schulzeit kennen: Vorne steht ein Lehrer oder manchmal auch ein Arzt, der mit Bildern von durch Krebs entstellten Lungen Schüler vom Rauchen abhalten will. Vergangene Woche schlüpfte Dirk Frechen, Oberarzt am Florence-Nightingale-Krankenhaus in Kaiserswerth, in diese Rolle, um Achtklässler der Heinrich-Heine-Gesamtschule in Mörsenbroich bei einem Aktionstag über die Gefahren des Rauchens aufzuklären. Dabei zeigt er ihnen in der Lungenklinik, wie ein Raucherleben enden kann.

Die Anzahl jugendlicher Raucher ist seit Jahren rückläufig. Lag der Anteil unter den Zwölf- bis 17-Jährigen früher bei mehr als 25 Prozent, ging er im Jahr 2016 auf nur noch 7,4 Prozent zurück. Damit sich dieser Trend fortsetzt, gibt es an Schulen regelmäßig Präventionsveranstaltungen. Keine einfache Aufgabe. Denn abseits der Klassenräume sind Zigaretten immer noch häufig anzutreffen. Freunde oder Eltern, manchmal auch Lehrer und sogar Ärzte, sind in ihrer Freizeit durchaus mit Zigarette im Mund anzutreffen. Die Prävention zielt deshalb auch auf das Umfeld der Kinder. "Die Schüler sind kleine Botschafter für uns", sagt Andreas Vogt von der AOK, der den Aktionstag mitorganisiert hat.

Freilich müssen die Jugendlichen erst einmal erreicht werden. So hielt sich die Begeisterung der Schüler während des Vortrags zu den gesundheitlichen Risiken des Rauchens zunächst in Grenzen. Und ob die Schüler jemals die T-Shirts mit dem Antiraucherslogan "Be smart - don't start", die kostenlos verteilt wurden, anziehen werden, bleibt abzuwarten.

Deshalb setzten Andreas Vogt und Dirk Frechen im zweiten Teil der Veranstaltung auf eine andere Strategie. Zusammen besichtigten sie die Untersuchungsräume der Lungenklinik, um den Schülern zu vermitteln, wo die Reise eines Rauchers enden kann. Mit großem Interesse bestaunten sie die großen Untersuchungsgeräte in den Räumen. "Es ist toll, dass wir uns das hier alles anschauen können", sagte die 14-jährige Yasemine. Zudem sprachen die Jugendlichen mit ehemaligen Rauchern und Patienten. Dabei zeigte sich, dass es nicht nur die gesundheitlichen Risiken sind, die Menschen vom Rauchen abhalten. Es sind auch Begleiterscheinungen wie der Geruch und sehr hohe Kosten. Am Ende ist das Rauchen aber auch eine kulturelle Frage. Denn die Zeiten, in denen Rauchen angesagt war, gehören der Vergangenheit an.

(dans)
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