Düsseldorf So arbeitet die Metropolregion Rheinland

Düsseldorf · Nach viel Zoff war es gestern um 14.48 Uhr so weit. In Düsseldorf wurde die Gründung besiegelt - und OB Geisel ist Vorsitzender.

 Die Regierungspräsidentinnen Gisela Walsken (l., Köln) und Anne Lütkes (Düsseldorf) mit OB Thomas Geisel, der zum Vorsitzenden gewählt wurde.

Die Regierungspräsidentinnen Gisela Walsken (l., Köln) und Anne Lütkes (Düsseldorf) mit OB Thomas Geisel, der zum Vorsitzenden gewählt wurde.

Foto: Orthen

Was ist die Metropolregion? Rein rechtlich gesehen ist die neue Metropolregion Rheinland (bald) ein eingetragener Verein. Die Eintragung im Vereinsregister steht noch aus. Die Metropolregion ist aber anders als die Bezirksregierungen, die Kreise, Land oder Landschaftsverband selbst keine Gebietskörperschaft. Die Mitgliedschaft kostet, wie in jedem privaten Verein, einen Beitrag. Hier werden 22.000 Euro pro Jahr und Mitglied fällig.

Düsseldorf: So arbeitet die Metropolregion Rheinland
Foto: Thorsten Breitkopf

Was soll der Zusammenschluss bringen? Gemeinsam soll "die Positionierung der Region in den Bereichen Arbeit, Wohnen, Wirtschaft, Wissen, Planung, Verkehr, Tourismus, Kultur und Sport als gemeinsamer Lebensraum erfolgen". Und zwar nach innen und außen, national und international.

Was soll der Zusammenschluss konkret bringen? Denkbar ist vieles. "Eine der wichtigen Aufgaben der neuen Metropolregion ist der Erhalt von leistungsfähigen Verkehrssystemen sowie der Ausbau von alternativen, nutzerfreundlichen und zukunftsfähigen Verkehrssystemen. Ein Beispiel könnte ein in der gesamten Region gültiges Ticket für den Öffentlichen Personennahverkehr sein", sagt Düsseldorfs Regierungspräsidentin Anne Lütkes. Außerdem glauben die Akteure, durch den neuen Regio-Verbund leichter an Fördergelder von Land, Bund und Europäischer Union kommen zu können. Eine weitere Säule soll die bessere Vermarktung des Rheinlands nach außen sein, etwa auf Tourismusmessen. Wörtlich wurde gestern noch die "Identitätsstiftung nach innen" als gemeinsames Anliegen der Mitglieder festgelegt.

Wer ist Mitglied? Es gibt verschiedene Arten von Mitgliedern, meist Kommunen und Kammern:

Kreisfreie Städte: Aachen, Bonn, Düsseldorf, Duisburg, Köln, Krefeld, Leverkusen, Mönchengladbach, Remscheid, Solingen, Wuppertal.

Kreise: Düren, Euskirchen, Heinsberg, Kleve, Mettmann, Viersen, Wesel, Oberbergischer Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis, Rhein-ErftKreis, Rhein-Kreis Neuss, Rhein-Sieg Kreis, außerdem die Städteregion Aachen und der Landschaftsverband Rheinland.

Handwerkskammern: Aachen, Düsseldorf und Köln

Industrie- und Handelskammern:Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Duisburg-Wesel-Kleve, Köln, Mittlerer Niederrhein, Wuppertal-Solingen-Remscheid.

Wo ist der Sitz? Der Sitz der neuen Metropolregion Rheinland soll in Köln sein, er wird angedockt an den dortigen Sitz des Landschaftsverbandes Rheinland. Dessen Gebiet umfasst neben den Kommunen der Metropolregion noch Mülheim an der Ruhr, Essen und Oberhausen, die alle drei heute (noch) nicht Mitglied der rheinischen Metropolregion sind, sondern sich dem Pendant im Ruhrgebiet angeschlossen haben.

Wer führt die Metropolregion? Zum ersten Vorsitzenden wurde gestern einstimmig Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel gewählt. Er hat fünf Stellvertreter, Mettmanns Landrat Thomas Hendele, die Kölner OB Henriette Reker (die sich gestern vertreten ließ, weil sie in Israel ist), Landrat Sebastian Schuster vom Rhein-Sieg-Kreis außerdem die beiden Geschäftsführer der Handelskammern Köln und Mittlerer Niederrhein, Ulf Reichardt und Jürgen Steinmetz. Hinzu kommen noch weitere 15 Vorstandsmitglieder, darunter mit IHK-Hauptgeschäftsführer Gregor Berghausen ein weiterer Vertreter aus Düsseldorf. Die Gründungsvorstände betonten gestern, dass der Vorsitz nicht automatisch immer zwischen den beiden größten Kommunen Düsseldorf und Köln wechsele, sondern auch andere Kommunen oder Landräte mittelfristig in Frage kämen. Ständige Gäste ohne Stimmrecht sind die beiden Regierungspräsidentinnen von Köln und Düsseldorf, die Vorsitzende des Landschaftsverbands, der noch zu benennende Geschäftsführer des Vereins, außerdem die jeweiligen Vorsitzenden der Regionalräte bei den Bezirksregierungen Düsseldorf und Köln.

(tb.)
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