Tipps zu Restaurants und Geschäften So japanisch ist Düsseldorf

Düsseldorf · Das Land der aufgehenden Sonne steht nicht nur am Samstag beim Japan-Fest im Mittelpunkt der Landeshauptstadt, sondern jeden Tag. Asien-Kennerin Ute Winkels erklärt die Zentren des japanischen Lebens und gibt Tipps zu den besten Restaurants und interessantesten Geschäften.

 So verkleidet gehen die Fans der japanischen Comics (Mangas) zu den Geschäften an der Immermannstraße.

So verkleidet gehen die Fans der japanischen Comics (Mangas) zu den Geschäften an der Immermannstraße.

Foto: Werner Gabriel

Die Geschichte der Japaner in Düsseldorf beginnt nach dem Zweiten Weltkrieg und mit großen Strapazen. Wegen der Nähe zum Ruhrgebiet ließen sich nach 1945 die ersten japanischen Unternehmen in der Landeshaupstadt nieder. Die Firmenchefs lebten damals in Ein-Zimmer-Wohnungen, die zugleich als Büro dienten. Die erste Flugverbindung in die Heimat ging zwar ab Düsseldorf, endete aber erst nach acht Zwischenlandungen. Die Ehefrauen der Geschäftsleute suchten damals verzweifelt nach Zutaten für ihre Gerichte und griffen bisweilen auf Milchreis zurück.

Wenn die Landeshauptstadt am Samstag den achten Japan-Tag feiert, dann werden die Besucher auch sehen, dass die japanische Kultur inzwischen an vielen Orten einen Teil der Düsseldorfer Identität ausmacht. Asien-Expertin Ute Winkels erläutert die wichtigsten Ziele für Japan-Interessierte:

Immermannstraße Das Einzelhandelsunternehmen Marubeni war die erste japanische Niederlassung in der Innenstadt, viele weitere folgten, "Das Hotel Nikko liegt heute wie eine Burg im Zentrum, drumherum gibt es japanische Supermärkte, Friseure, Ärzte und sehr beliebte Restaurants wie das Nippon-Kan und das Benkay", sagt Ute Winkels. Jugendliche der Region schätzten die Immermannstraße vor allem wegen der Geschäfte, in denen es Comichefte (Mangas) und Zeichentrickfilme (Anime) sowie Automaten für winzige und knallbunte Passfotos (Purikura) gibt.

Ober- und Niederkassel Die linksrheinischen Stadtteile waren als sehr gute Wohnlagen schon früh beliebt bei japanischen Geschäftsleuten — ein Faible, das sich durch die Japanische Schule und den Japanischen Kindergarten dort noch verstärkte. Durch das 1992 eröffnete buddhistische Zentrum ist Niederkassel auch zur spirituellen Mitte von "Nippon am Rhein" geworden. "Das schöne Eko-Haus und sein Garten sind nach wie vor eine Art Geheimtipp, den viele Düsseldorfer zwar kennen, aber noch nicht besucht haben", sagt die Asien-Expertin.

Nordpark Der Gartenarchitekt Iwaki Ishiguro hat dort ein 5000 Quadratmeter großen Garten gestaltet, der seine Faszination seit mehr als 30 Jahren auch deshalb bewahrt, weil alle fünf Jahre Gartenfachleute aus Japan anreisen und ihn begutachten und in Form bringen.

Klosterstraße Dort liegen die meisten Restaurants. Sushis und Suppen essen Japaner in der Parallelstraße der Immermannstraße am liebsten bei Yabase und Naniwa.

Königsallee Läden, in denen japanische Geschäftsleute einkaufen, gelten stets als hochklassig, weil die Kunden enormen Wert auf Qualität legten, erläutert Winkels. Mit dem Geschäft Muji (übersetzt "keinen Namen haben") ist aber auch der neue japanische Trend zum Einfachen an der Kö präsent.

Altstadt Japaner schätzen, was Tradition hat. Wenn sie ausgehen, besuchen sie die Brauhäuser oder alteingesessenen Gaststätten wie das Weinhaus Tante Anna. "Der Medienhafen interessiert Japaner nicht", sagt die Expertin.

(RP)
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