Düsseldorf So viel Griechenland steckt in Düsseldorf

Düsseldorf · Heute startet auf dem Marktplatz das erste Griechenland-Fest der Stadt, bei dem das Land seine Stärken präsentiert.

Dass Düsseldorf von vielen Besuchern als weltoffen und international geschätzt wird, daran hat auch die große griechische Gemeinde ihren Anteil. Nach Zählungen der Stadt leben rund 10.500 Griechen in Düsseldorf. Rechnet man diejenigen dazu, die schon lange in der Landeshauptstadt zu Hause sind und zwei Pässe besitzen, den deutschen und den griechischen, dann sind es sogar rund 15.000, sagt Generalkonsul Gregory Delavekouras. "Das ist eine bedeutende Community, nur die Münchner mit 25.000 Griechen ist größer." Die Verbundenheit mit der Stadt feiern die Hellenen bis zum Sonntag mit einem Fest vor dem Rathaus, mit dem sie Lebenslust und Leistungswillen vermitteln und ein positives Zeichen setzen möchten.

"Ich finde das super, das war fällig", sagt Antonia Annoussi (60), die seit 1983 bei der Diakonie im Bereich Migration und Flucht arbeitet. Anders als in den 60er Jahren, als ihr Vater mit vielen anderen Landsleuten als Gastarbeiter nach Deutschland kam, erlebt sie heute eine große kulturelle Vielfalt im Zusammenleben. "Griechen arbeiten heute als Unternehmer, Rechtsanwälte oder Ärzte im Krankenhaus. Sie schaffen eigene Strukturen, fügen sich damit aber ein und sind sehr offen", sagt Annoussi.

Das bestätigt auch Martha Giannakoudi (46). Die Personalmanagerin hat sich nach Stationen bei verschiedenen Banken 2015 mit ihrem Beratungsunternehmen Synnous am Oberbilker Markt selbständig gemacht. Ihre ersten Kunden waren griechische Zahnärzte mit der Praxis "360 Grad Zahn", bei der heute 120 Mitarbeiter aus 28 Nationen beschäftigt sind. Giannakoudi, die als Zehnjährige nach Düsseldorf kam, ist Landesvorsitzende des Verbands Deutscher Unternehmerinnen. Ihre griechischen Wurzeln sind für sie stets präsent. "Ich lebe in Heerdt und mag dort sehr die Nähe zum Rhein. Beim Griechen im Stadtteil decke ich mich gerne mit Proviant ein."

"Griechenland ist mein Land, Düsseldorf meine Stadt", bringt es Dimitrios Manaridis (29) auf den Punkt. Der Geschäftsführer des Restaurants "Der Grieche" an der Grafenberger Allee wurde in Benrath geboren, fühlt sich Griechenland aber tief verbunden und gibt deutschen Gästen häufig Tipps für Reisen ins Land. Für den Projektleiter der Messe Boot, Petros Michelidakis (56), ist Düsseldorf das Paradebeispiel Europas. "Die Stadt ist offen und multikulturell. Man muss sich hier wohlfühlen." Erstaunt und beeindruckt war er direkt, als er mit seiner Familie in Düsseldorf ankam. Die unbekannten Nachbarn hatten sie mit offenen Armen empfangen, standen ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Daher freut sich Michelidakis, dass beim Fest "Menschen auf Menschen treffen", und sie sich selbst ein Bild machen können.

(RP)
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