Düsseldorf So wird die Toulouser Allee zugeparkt

Düsseldorf · Handwerker und Anwohner machen aus der halben Straße einen Parkplatz. Das führt zu gefährlichen Situationen. Die Anwohner fordern Änderungen.

 In beiden Fahrtrichtungen reihen sich auf der Toulouser Alle die geparkten Fahrzeuge aneinander. Viele Handwerker stellen hier ihre Autos ab, aber auch Anwohner nutzen die Flächen.

In beiden Fahrtrichtungen reihen sich auf der Toulouser Alle die geparkten Fahrzeuge aneinander. Viele Handwerker stellen hier ihre Autos ab, aber auch Anwohner nutzen die Flächen.

Foto: Andreas Bretz

Die Toulouser Allee sollte eine vierspurige Straße sein und den Nord-Süd-Lastring über Dorotheen- und Brehmstraße entlasten. Parallel zu den neuen Hochhäusern, die teils noch Baustelle sind, steht auf der Toulouser Allee tatsächlich aber in jede Fahrtrichtung nur eine Spur zur Verfügung. Handwerker und Anwohner parken auf beiden Seiten je eine Fahrspur zu, und dies seit Monaten. Auf der parallel verlaufenden Marc-Chagall-Straße, der Straße vor den Wohnbauten des "Le Flair", reichen die oberirdischen Parkplätze offenbar nicht aus.

Anwohner bestätigen die Probleme, die zudem immer wieder zu gefährlichen Situationen im Straßenverkehr führen. Sobald die Fahrzeuge der Bauarbeiter verschwinden, rückten am Nachmittag und abends Privatleute nach. Hubert Wieczorek weist insbesondere auf die Nächte hin: "Wenn es dunkel ist und man rechts fährt, merkt man erst sehr spät, dass man auf ein stehendes Auto zufährt." Beinahe-Unfälle gibt es immer wieder, da vereinzelt sogar im Kreuzungsbereich geparkt wird. Nicole Fröhling und ihr Lebensgefährte Marc Dittmar schließen sich Wieczorek an: "Wie schnell kann da ein Unfall passieren. Die Stadt sollte rigoros alle abschleppen, die einfach dort parken."

Eigener Parkplatz wird für Besucher geräumt

Die schwierige Parksituation rund um die Toulouser Allee treibt besondere Blüten. Simon Walther sieht Schwierigkeiten, vor allem, wenn Besuch kommt. "Ab 18 Uhr ist hier nichts mehr frei", sagt er. Wenn seine Familie und er Besuch erwarten, fährt er den Familienwagen mittags aus der Tiefgarage und stellt ihn mit seinem Anwohnerparkausweis auf der Straße ab. Mittags sind dort noch freie Plätze vorhanden. Die Gäste parken dann am Abend in der Tiefgarage. Auf der Straße fehlt der Platz dann anderen. Ina Claussen: "Wir haben zwei Wagen und nur einen Stellplatz. Mit dem zweiten Wagen suchen wir oft sehr lange einen Parkplatz."

Die Firma Interboden, die den Großteil der neuen Wohnungen gebaut hat, verweist auf 1150 unterirdische Parkplätze im "Le Flair" und einen Schnitt von 1,3 Stellplätzen pro Wohneinheit. "Im Viertel ist es insgesamt eng, aber unsere Kunden sind eigentlich gut versorgt", sagt Marketingchef Sascha König.

Gebühren fürs Parken?

Die Stadt hofft darauf, dass sich die Lage entspannt, wenn die Bauarbeiten beendet sind. Der neue Ordnungsdezernent Christian Zaum spricht von einer Situation, "die noch einigermaßen vertretbar ist". Auf der Toulouser Allee dürfe geparkt werden, obgleich dies eigentlich anders gedacht gewesen sei, an einigen Stellen herrsche jedoch absolutes Halteverbot. Man werde dies jetzt stärker kontrollieren. Wenn das Schlösser-Gelände erschlossen sei, werde man auch an der Toulouser Allee die Regeln ändern und neue Schilder aufstellen. Anwohner haben bereits vorgeschlagen, Gebühren fürs Parken zu nehmen. Auf jeden Fall sind einige dafür, auf der Seite des Lärmschutzwalls Querparkplätze anzulegen.

(RP)
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