Düsseldorf Sommerleseclub für Schüler

Düsseldorf · Den Spaß am Lesen fördern - das ist vorrangiges Ziel der Aktion der Stadtbücherei Düsseldorf. Unter dem Titel "Wir verschlingen Bücher" lädt sie zum siebten Mal zum Leseclub ein und hat eigens dafür 2600 neue Bücher angeschafft.

 2600 neue Bücher stehen in den Ferien exklusiv den Teilnehmern des Sommerleseclubs zur Verfügung. Mitfinanziert hat die Anschaffung die Düsseldorfer Bürgerstiftung mit ihrer Vorsitzenden Suzanne Oetker-von Franquet (M.).

2600 neue Bücher stehen in den Ferien exklusiv den Teilnehmern des Sommerleseclubs zur Verfügung. Mitfinanziert hat die Anschaffung die Düsseldorfer Bürgerstiftung mit ihrer Vorsitzenden Suzanne Oetker-von Franquet (M.).

Foto: Stadtbücherei

Auf ein allerliebstes Lieblingsbuch hat sich die elfjährige Renske noch nicht festgelegt. Nur die Stilrichtung steht schon fest: "Ich finde immer Dystopien spannend. So wie 'Die Tribute von Panem' oder 'Die Auswahl'", sagt sie. Gelegenheit, in die spannenden Erzählwelten ihres Lieblingsgenres einzutauchen, hat sie nun zur Genüge beim Sommerleseclub der Stadtbücherei. Denn Renske ist eine von 750 Jugendlichen, die sich bereits für die diesjährige Aktion, die unter dem Titel "Wir verschlingen Bücher" steht, angemeldet hat. Ziel des Projekts: den Spaß am Lesen fördern.

"Kinder sind eine unserer Kernzielgruppen. Sie machen gut 35 Prozent unserer Kunden aus", sagt Norbert Kamp, Direktor der Düsseldorfer Stadtbücherei. Seit dem schlechten Ergebnis der Pisa-Studie im Jahr 2000 ist es deshalb erklärtes Ziel der Bibliothek, die Lesekompetenz der Kinder aber auch den Spaß am Lesen vor allem außerhalb des Schulunterrichts zu fördern. Bereits zum siebten Mal in Folge beteiligt sich die Stadtbücherei deshalb in diesem Jahr an der landesweiten, durch das NRW Familienministerium geförderten Aktion.

Und die Teilnahme an dieser funktioniert so: Jedes Kind, das sich zum Leseclub anmeldet, erhält einen Clubausweis und ein Leselogbuch. Darin werden dann die Titel aller Bücher, die ein Teilnehmer während der Ferien ausleiht und liest, aufgelistet. Für jedes erfolgreich ausgelesene Buch gibt es dann einen Stempel, und ab drei Büchern ist den Nachwuchslesern das Zertifikat des Clubs sicher - inklusive Vermerk auf dem nächsten Schulzeugnis. Doch Achtung: Wer einen Stempel bekommen will, muss zuvor den Mitarbeitern der Bücherei genau schildern, worum es in dem gelesenen Buch überhaupt ging. "Aber das ist nie ein Problem, die Kinder kommen zu uns und können fast das ganze Buch auswendig", erzählt Martina Leschner, Leiterin der Kinder- und Jugendbibliothek der Stadtbücherei.

Außerdem hat die Bücherei auch in diesem Jahr wieder 2600 neue Bücher extra für den Sommerleseclub angeschafft. Unterstützung bekam sie dabei wieder von der Bürgerstiftung Düsseldorf: "Wir beteiligen uns seit vielen Jahren an der Aktion, weil Lesen eine Fähigkeit ist, die unverzichtbar für die Teilnahme am Leben ist", sagt Suzanne Oetker-von Franquet, Vorsitzende der Bürgerstiftung. Und wenn nicht schon das Lesen an sich - spätestens die neuen Bücher, die in der Zeit des Sommerleseclubs auch wirklich nur dessen Teilnehmern zur Verfügung stehen, überzeugen auf jeden Fall. Das zumindest wird beim Blick auf die mit Plastikpalmen und Sonnenschirmen dekorierten Bücherregale des Leseclubs in der Zentralbibliothek deutlich. "Ziemlich viele Bücher sind schon von den Kindern ausgeliehen worden. Denn es sind viele Neuerscheinungen dabei, auf die sich die Kinder schon lange im Voraus gefreut haben", erklärt Leschner.

Und auch den modernen Medien gegenüber ist der Sommerleseclub aufgeschlossen: So können die Teilnehmer auch E-Books ausleihen und ihre Buchrezensionen online abgeben. Zumindest für Renske ist das aber nichts: "Ich mag den Geruch von alten Büchern und finde es toll, die Seiten umzublättern. Das geht beim E-Book ja gar nicht", sagt sie. Und auch Leseclub-Anhängerin Hannah ist skeptisch, was das Lesevergnügen auf dem Tablet angeht. "Vor dem Kamin sitzen und auf dem Bildschirm etwas lesen? Das finde ich ungemütlich", sagt sie. Wenn es nach den Teilnehmern des Leseclubs geht, muss die Stadtbücherei also eher noch ihren Bestand an echten Büchern aufstocken. Und übrigens nicht nur in der Zentralbibliothek: Denn beteiligt am Sommerleseclub sind auch acht Stadtteilbüchereien in Düsseldorf.

(RP)
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