Verkauf hat begonnen Besuch bei Düsseldorfs einzigem Spargelbauern

Düsseldorf · Heute beginnt der Verkauf im Norden Düsseldorfs. Das warme Wetter lässt die mehrjährigen Pflanzen sprießen.

Sebastian Kress auf dem einzigen Spargelacker der Stadt in Wittlaer. Der gelernte Landwirt hat Agrarwissenschaften studiert und arbeitet seit November als stellvertretender Betriebsleiter auf dem Ellerhof Rheinbogen. Bis Ende Juni dauert nun die Spargelzeit, dann müssen sich die mehrjährigen Pflanzen erholen.

Sebastian Kress auf dem einzigen Spargelacker der Stadt in Wittlaer. Der gelernte Landwirt hat Agrarwissenschaften studiert und arbeitet seit November als stellvertretender Betriebsleiter auf dem Ellerhof Rheinbogen. Bis Ende Juni dauert nun die Spargelzeit, dann müssen sich die mehrjährigen Pflanzen erholen.

Foto: Andreas Bretz

Am Samstag hat der Spargel-Verkauf im Norden Düsseldorfs begonnen. Das warme Wetter lässt die mehrjährigen Pflanzen sprießen. Ein Bericht vom einzigen Spargelacker Düsseldorfs.

Es ist irgendwie ein bizarres Ambiente. Ganz im Norden der Stadt liegt Düsseldorfs einziger Spargelacker, der durchkreuzt wird von einer sehr urban anmutenden U-Bahn 79, die auf dem Weg ins nahe Duisburg ist. Genau zwischen den beiden nordrhein-westfälischen Industriemetropolen Düsseldorf und Duisburg sieht es aus wie in einer ländlichen Idylle am flachen Niederrhein.

"Wir bauen auf etwa drei Hektar Spargel auf unseren Düsseldorfer Flächen an", sagt Sebastian Kress, Agraringenieur, gelernter Landwirt und stellvertretender Betriebsleiter des Ellerhofs. Der Hof selbst liegt zwar in Duisburg, die Felder für den Spargel aber sind in Wittlaer. So ideal wie am Niederrhein sind die Flächen im Düsseldorfer Norden zwar nicht, sie sind schwerer und weniger sandig. Dennoch wächst dort ein exzellenter Spargel, der viele Fans hat. "Nur wächst er eben etwas später als andernorts", sagt Landwirt Kress.

Spargel anbauen ist eine Kunst

Spargel anzubauen ist eine Kunst für sich. Anders als Kartoffeln oder Zwiebeln sind Spargel mehrjährige Pflanzen, die bis zu zehn Jahre lang genutzt werden können. Im Spätwinter werden die Pflanzenteile über der Erde gemulcht und mit einer Maschine am Traktor die typischen Wälle aufgeworfen. Dann werden diese mit wärmenden Folien überzogen. Im April beginnt dann das eigentliche Spargelstechen. Mit einem speziellen Eisenstecher wird jeder Trieb in der Erde einzelnen abgestochen. 22 Zentimeter lang muss der Spargel für den Verkauf mindestens sein. Am Spargelstecher ist dafür eine Markierung. "Bis zu 230 Kilogramm schafft ein fleißiger Spargelstecher am Tag", sagt Kress.

Auf etwa drei Viertel der Fläche wird weißer Spargel angebaut. Der Rest ist für grünen Spargel, der übrigens nicht gekocht werden sollte. Nach intensiver Arbeit in den vergangenen Tagen kommt der frische Spargel am Samstag in den Handel. Erworben werden kann er am Ellerhof am Duisburger Rheinfeldsweg 18 selbst, oder bei Edeka Steinert in Angermund.

Fünf Tonnen je Hektar werden in der kurzen Zeit der Spargelernte pro Hektar in Wittlaer geerntet, insgesamt also etwa 20 Tonnen. "Viele Kunden nehmen Wege von mehr als einer halben Stunde in Kauf, um unseren Spargel 'Made in Düsseldorf' zu kaufen", sagt Sebastian Kress, der designierter Nachfolger als Betriebsleiter des Ellerhofs und stolz auf sein Produkt ist.

Am 26. Juni ist übrigens Schluss mit der Spargelzeit. Dann stellt Kress wie die meisten Spargelbauern die Ernte ein. "Die Pflanzen müssen sich dann regenerieren für die nächste Saison", sagt Kress. Konkret heißt, dass man die danach wachsenden Spargelstangen nicht mehr abschneidet. Sie schießen dann aus dem Boden und bilden eine grüne, etwa ein Meter hohe Strauchpflanze.

(tb)
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