Düsseldorf SPD feiert Wahlsieg im Rathausclub "Ufer 8"

Düsseldorf · Bei den Sozialdemokraten gab es nach dem Machtwechsel Riesenjubel. Geisel fühlte sich an den "Willy wählen"-Wahlkampf erinnert.

Hannelore Kraft schenkt Thomas Geisel Schlüsselanhänger
9 Bilder

Kraft schenkt Geisel Schlüsselanhänger

9 Bilder
Foto: Endermann, Andreas

Was für ein Abend für die Düsseldorfer Sozialdemokraten: Schon als die Auszählung der letzten Wahllokale noch lief, stiegen Thomas Geisel (SPD) und seine Frau Vera die Treppe im Rathaus herauf, um sich feiern zu lassen. Die SPD-Anhänger applaudierten minutenlang für ihren Kandidaten.

Der deutliche Vorsprung des Herausforderers bei der Stichwahl hatte auch die Sozialdemokraten überrascht: Ungläubig zeigten sie einander ihre Smartphones, auf denen das Wahlergebnis mit dem deutlichen Vorsprung von Geisel abzulesen war — und lagen sich dann jubelnd in den Armen.

Thomas Geisel feiert seinen Wahlsieg
16 Bilder

Thomas Geisel feiert seinen Wahlsieg

16 Bilder
Foto: Bretz, Andreas

Es war ein Abend mit einer völlig anderen Dramaturgie als die Kommunalwahl vor drei Wochen. Bereits wenige Minuten nach 18 Uhr waren die ersten Wahllokale ausgezählt und schnell zeichnete sich Geisels Sieg ab. Gegen 18.45 Uhr mussten auch die größten Optimisten der Union einräumen, dass die Wahl verloren war. Sofort gratulierten Amtsinhaber Dirk Elbers und CDU-Parteichef Thomas Jarzombek, Geisel lobte die "freundlichen und fairen" Glückwünsche.

Der Gewinner suchte nach dem Wahlsieg den Kontakt zu Unterstützern und Anhängern. Überschwänglich umarmte Geisel fast eine halbe Stunde lang Parteifreunde und nahm Gratulationen entgegen. Immer wieder dankte er seinem Wahlkampfteam und seiner Frau Vera.

Bei der SPD-Wahlparty im "Ufer 8", dem Club an der Hinterseite des Rathauses, hielt Geisel eine kurze Ansprache — und fühlte sich im Überschwang des Sieges an eine ganz große Stunde der Sozialdemokratie erinnert. Es sei unglaublich gewesen, mit welchem Einsatz die Düsseldorfer Parteifreunde vor der Stichwahl für ihren Kandidaten geworben hätten. "So etwas habe ich seit der Willy-Brandt-Wahl von 1972 nicht mehr erlebt."

Geisel kündigte unter dem Applaus der Besucher ein Ende des "Lagerdenkens" im Rathaus an. Es werde unter seiner Führung nun nicht mehr Freund und Feind geben. "Das Wohl der Stadt steht an erster Stelle." Am späteren Abend wollte Geisel den Sieg noch in Ruhe genießen. Die Betriebsratsvorsitzende seines ehemaligen Arbeitgebers Ruhrgas hatte ihm zum Abschied und zum Ansporn für den OB-Wahlkampf eine Magnum-Flasche Champagner geschenkt, erzählte er. "Die wird noch geköpft."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort