Verkehrsausschuss in Düsseldorf SPD fordert Vollschranken am Hackenbruch

Düsseldorf · Vor zwei Wochen hat die Deutsche Bahn den Übergang am Hackenbruch wieder für den Verkehr freigegeben. Wie bereits vor dem Unfall am 19. Dezember, bei dem zwei Güterzüge einen auf den Gleisen liegengebliebenen Linienbus der Rheinbahn rammten, ist der Übergang wieder mit Halbschranken ausgestattet worden.

Bahnunglück Düsseldorf 2012: Luftbilder der Schäden
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Der SPD im Düsseldorfer Rat geht das nicht weit genug. Mit einem Antrag in der nächsten Sitzung des Ordnungs- und Verkehrsausschusses am Mittwoch (16 Uhr, Rathaus) soll die Verwaltung beauftragt werden, gemeinsam mit der Bahn ein neues Sicherheitskonzept für den Übergang in Eller zu entwickeln.

Es sei bereits der zweite Unfall, der sich an der vielbefahrenen Strecke ereigne. Nicht vergessen dürfe man auch, dass die Bahn die Verbindung als Ausweichstrecke für Castor-Transporte nutze. Die SPD schlägt vor, am Hackenbruch entweder eine Vollschranken-Anlage zu installieren oder aber die bestehende Halbschrankenanlage mit einer Gefahren-Freiraum-Anlage technisch aufzurüsten.

Was sich hinter dem Stichwort "Gefahren-Freiraum-Anlage" verbirgt, erklärt Bahn-Sprecher Dirk Pohlmann auf Anfrage der RP. Auf den Bahnübergang wird ein sogenanntes Radar-Ei installiert, das mit Satelliten-Unterstützung arbeitet. Bevor ein Zug den Bahnübergang passiert und die Schranken geschlossen werden, wird überprüft, ob sich noch ein Hindernis auf dem Übergang befindet. Allerdings sei diese Technik vom Eisenbahn-Bundesamt nicht für den Betrieb gemeinsam mit einer Halbschranken-Anlage zugelassen, so Pohlmann.

Die Bahn sei bezüglich der Sicherheit am Hackenbruch bereits in Gesprächen mit der Stadt. Eine Vollschranken-Anlage, so Bahn-Sprecher Pohlmann, würde zu längeren Wartezeiten führen. Er gab zu bedenken, dass die Strecke auch von Bussen der Rheinbahn benutzt werde, so dass die Fahrpläne der Rheinbahn durcheinander kommen könnten.

Die Bahn musste nach dem Unfall für mehr als eine Million Euro die Schranken, die Gleisanlage, Signalzeichen und Schwellen instand setzen. Der Übergang war mehr als fünf Wochen lang gesperrt.

(wie)
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