Düsseldorf Sport-Promis bei der Meisterfeier von "11 Freunde"
Düsseldorf · Großer Aufmarsch der Fußballpromis in Düsseldorf: Das Magazin "11 Freunde" hatte zur Meisterfeier in den Rheinterrassen geladen. Eine prominent besetzte Jury mit Bundestrainer Joachim Löw wählte herausragende Personen der vergangenen Saison.
Robert Lewandowski als "Bester Spieler" war nicht gekommen. Aber er richtete eine Video-Botschaft an die "sehr geehrten Damen und Herren" im Saal der Düsseldorfer Rheinterrassen. Er fühle sich sehr geehrt, sagte Bayern Münchens Torjäger, und er wünschte der Versammlung einen "schönen Abend". Den machte sich die große Fußballfamilie in der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen.
Das Magazin "11 Freunde" hatte zur alljährlichen Meisterfeier geladen. Und Lewandowski war für die Jury mit Bundestrainer Joachim Löw der "beste Spieler der Saison". Die Auszeichnung durfte er nicht persönlich entgegennehmen, weil sein neuer Trainer Carlo Ancelotti am Vorabend des Supercup-Spiels bei Borussia Dortmund darauf bestanden hatte, dass der Stürmer die gesunde Nachtruhe zur Vorbereitung auf die erste große Begegnung der Saison nützen sollte.
Es ging ihm nicht anders als Julian Weigl vom Gegner BVB, den die Sachverständigen zum "besten Newcomer" kürten. Auch er lächelte vom großen Bildschirm artig in den Saal. Genau wie der Bremer Claudio Pizarro, "der Typ der Saison". Er knipste das berühmte Pizarro-Lächeln an, nachdem ihn der langjährige Werder-Vorstand Jürgen Born ausgiebig gepriesen hatte. Pizarro, sagte Born, habe den Klub bei seinen drei Engagements an der Weser zweimal vor dem Abstieg bewahrt und einmal zum Pokalsieg geführt. Darüber hinaus hätten zwischenzeitliche Wechsel ordentlich Geld in die Kasse getragen, und gleich zu Beginn der gemeinsamen Geschichte habe er sich um den weiteren Lebensweg Borns verdient gemacht. "Ich sah durch ein Loch im Zaun in Lima, in Peru, wie sich da ein junger Mann tummelte", sagte Born, "und ich dachte: Wenn du den nicht kriegst, dann musst du dich erschießen." Er habe, schloss Born, Pizarro also viel zu verdanken.
Werder stand ohnehin im Zentrum der "11-Freunde"-Party. Denn auch die Fans wurden für ihre bemerkenswerte Unterstützung im Abstiegskampf ausgezeichnet. Den Preis nahm eine kleine Delegation der Anhänger entgegen. Videobotschaften waren in diesem Fall nicht nötig.
Auch der Hauptdarsteller aus der Trainerbranche war den kurzen Weg über die frühere Bundesstraße 1 nach Düsseldorf gekommen. Thomas Tuchel, der Borussia Dortmund wieder zur zweiten Kraft im deutschen Fußball gemachte hatte, war für die Jury der "beste Trainer" des Spieljahres 2015/16. Er habe sich allerdings lange überlegt, ob er den Preis überhaupt annehmen werde, erkärte der Coach. "Und dann habe ich mich doch entschieden, den Preis stellvertretend für meinen Stab, für den ganzen Staff anzunehmen." Öffentlich aufgeführte Demut gehört bei ihm zum Programm.
Ein sehr zufriedenes Lächeln bekam er aber auch beim informellen Teil der Veranstaltung nicht mehr aus dem Gesicht gewischt. Den lauen Sommerabend verbrachte er auf den Terrassen mit Blick auf den Rhein bei angeregten Gesprächen. Ebenso wie Christian Heidel, der sich in 24 Jahren beim FSV Mainz 05 für die vergangene Saison den Titel des besten Managers gesichert hatte. Heidel saß mit Eintracht Frankfurts früherem Vorstand Heribert Bruchhagen zusammen. Vielleicht dankte er ihm noch einmal für die nette Ansprache. Bruchhagen hatte ihn ausdrücklich dafür gelobt, "dass du aus einem Verein, der aus Frankfurter Sicht eigentlich nur ein Karnevalsverein sein kann, einen Klub gemacht hast, der international spielt. Du hast diese Auszeichnung verdient". Bruchhagen wünschte dem Manager viel Glück, "wenn du nun vom Weltergewicht ins Mittelgewicht aufsteigst". Heidel arbeitet jetzt bei Schalke 04.
In den ersten Wochen hat er immerhin festgestellt, dass "ich mit den Menschen sehr gut klar komme. Sie sind ehrlich und direkt". Wie Bruchhagen. Der wurde übrigens in Düsseldorf geboren.