Lokalsport 1600 Triathleten im Hafenbecken

Düsseldorf · Beim morgigen T3-Triathlon erproben Spitzen- und Hobbysportler ihre Grenzen. Saller plant die Titelverteidigung, Kittel ein gelungenes Debüt.

Mit ihren 21 Jahren ist Triathletin Sophia Saller in der Welt schon viel herumgekommen. Geboren wurde sie in München, aufgewachsen ist sie in Essen, in London hat sie studiert und in Kitzbühel (Österreich), Edmonton (Kanada) und Kapstadt (Südafrika) die Bestzeiten gejagt. Und trotz all dieser Reisen, stellt der T3-Triathlon in Düsseldorf für Saller einen ganz besonderen Wettkampf dar. "Ich bin in Kupferdreh/Essen groß geworden, deswegen weckt Düsseldorf in mir ein Stück Heimatgefühl", sagt die Spitzensportlerin. "Zudem können die Zuschauer den Athleten von den Brücken aus ideal zugucken - das gibt es nirgendwo anders."

Nahezu unvergleichlich wirkt auch die Art und Weise, mit der Saller die Doppelbelastung zwischen Studium und Sport meistert. Im Vorjahr schnappte sich die Blondine zunächst die Silbermedaille bei den Europameisterschaften, ehe Gold bei den U23-Weltmeisterschaften sowie der nationale Titel folgten. Am Montag vor einer Woche machte Saller zudem ihren Masterabschluss in Mathematik an der University of Oxford (England). Bei einem von Taktik geprägten Sport wie dem Triathlon ist diese Studienrichtung sicher kein Nachteil: "Im Triathlon ist jedes Rennen anders. Man muss sich immer wieder auf neue Situationen einstellen und da ist analytisches Denken förderlich", bestätigt Saller.

Kein Wunder, dass sich Debütant David Kittel vor dem Start noch Tipps von der Senkrechtstarterin abholen möchte. Der Neu-Düsseldorfer hat erst im November mit dem Triathlon begonnen, aber dafür zuletzt an einem Expertentraining unter der Leitung von Schwimm-Ikone Christian Keller teilnehmen dürfen. Mit dem gewissen "Know-How" freut sich Kittel, morgen "aus dem Bett direkt ins Wasserbecken purzeln" zu können.

Saller und Kittel sind nahezu repräsentativ dafür, was den T3-Triathlon ausmacht. "Die Veranstaltung ist eine ideale Verbindung von Breiten- und Spitzensport", erklärt Organisator Martin Ammermann. Doch nicht nur auf die Athleten wirkt der T3-Triathlon attraktiv, schließlich wird in Düsseldorf die Zuschauerfreundlichkeit allmählich zum Markenzeichen: "Neben dem Zieleinlauf vor den Gehry-Bauten erfolgt der Schwimmausstieg zum ersten Mal am Restaurant Lido - unmittelbar vor den Augen der Zuschauer. Damit kann man die Faszination Triathlon hautnah erleben," berichtet Ammermann .

Oliver Kubanek, Pressesprecher der Deutschen Triathlon Union, holt sogar zum kleinen Ritterschlag aus: "Was hier in Düsseldorf passiert, ist ein Schritt in die richtige Richtung mit Blick auf die Europameisterschaften 2017 an gleicher Stelle. Die Rahmenbedingungen sind sehr professionell." Entsprechend werden morgen innerhalb der Bundesliga-Rennen auch die Deutschen Meisterschaften ausgetragen. Vielleicht kann Strategin Saller dabei ihren Titel verteidigen. Das Heimatgefühl dürfte ihr dafür den nötigen Rückenwind bieten.

(RP)
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