Lokalsport Aksoy-Elf verliert nach der Pause den Faden

Düsseldorf · Wut, Frust, Enttäuschung - es war wirklich schwer auszumachen, welches Gefühl bei den Spielern von Fortunas Zweitvertretung nach dem Schlusspfiff überwog. Erneut hatte der Fußball-Regionalligist auswärts viel investiert, und erneut musste er mit leeren Händen die Heimreise antreten. Dass der 2:1-Siegtreffer des SV Rödinghausen jedoch ausgerechnet in den Schlusssekunden fiel, ließ den Nachmittag aus Sicht der Flingerner besonders bitter werden.

Vor allem der Blick auf die Tabelle dürfte bei Trainer Taskin Aksoy für Magengrummeln gesorgt haben. Die U23 ist mittlerweile auf dem letzten Tabellenplatz angekommen. Freilich noch eine Momentaufnahme, doch wenn selbst der gegnerische Trainer zugibt, dass die Düsseldorfer längere Zeit die bessere Mannschaft gewesen seien, müssen auch bei Aksoy die Alarmglocken schrillen. "Fortuna stand viel besser, war viel gefährlicher und auch aggressiver als wir", meinte Rödinghausens Coach Alfred Nijhuis und setzte sein Loblied fort: "Ich finde, wenn eine Mannschaft sieben ehemalige A-Jugendspieler aufbietet, und diese dann mit einer solchen Disziplin agiert, dann muss man den Hut davor ziehen."

Das Problem: Der Ex-Profi bezog sich in seiner Analyse vor allem auf die ersten 45 Minuten. Und dort wusste die "Zwote" tatsächlich zu überzeugen. Aksoy hatte seine Elf taktisch in ein straffes Korsett gepackt. So bot er zwei eng beieinander stehende Viererketten auf, die zusammen mit den beiden Angreifern ein schier unüberwindbares Bollwerk bildeten. Die Folge: Wenig Ballbesitz, dafür viel Stabilität. "Wir haben in der ersten Hälfte sehr diszipliniert gespielt und kaum etwas zugelassen", lobte der Düsseldorfer Trainer. "Zudem hatten wir selber drei gute Torchancen."

Umso unerklärlicher, was sich dann kurz nach der Pause abspielte. Während Aksoy vermutete, "dass der ein oder andere Spieler mit seinen Gedanken noch in der Kabine war", nutzte Björn Schlottke die Unordnung zum 0:1. Die anschließende halbe Stunde geriet dann zum Zitterauftritt. Zwar fanden die Fortunen in die Spur und glichen durch den eingewechselten Sebastian van Santen aus (81.), allerdings vergaßen sie in der Schlussminute auch das Verteidigen und ermöglichten Schlottke die Chance zum Doppelpack. Sehr zum Unmut von Aksoy: "Es kann nicht sein, dass wir in der Nachspielzeit dermaßen unsortiert sind. Das sind die Kleinigkeiten, die wir immer wieder ansprechen, und die müssen wir ändern." Andernfalls bleibt der letzte Platz doch keine Momentaufnahme.

(RP)
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