Lokalsport Am Karnevalssonntag verstehen Judokas keinen Spaß

Düsseldorf · Judo Grand Prix wird 2018 aufgewertet und gehört dann zu den Grand Slams. Er wird dann im ISS-Dome ausgetragen.

Karnevalssonntag 2017. Das Datum könnte für die Familie Frey ein ganz besonderes werden, aber nicht, weil man einen Preis für die beste Familienverkleidung erhalten kann. Möglicherweise treffen in der Mitsubishi Electric Halle Vizeweltmeister Karl Richard Frey (TSV Bayer Leverkusen) und sein Bruder, U21-Vize-Europameister Johannes Frey (JC 71), aufeinander. Beide Freys sind Judoka, werden voraussichtlich beim Judo Grand Prix in Düsseldorf starten und beide kämpfen in der Gewichtsklasse bis 100 Kilo. "Ein Bruderkampf ist theoretisch möglich. Dann gewinnt Johannes. Ich will, dass mein Bruder immer gewinnt", meint Karl-Richard Frey lächelnd. "Wahrscheinlich werden wir den Sieger per Schnick, Schnack, Schnuck ermitteln. Gekämpft wird nicht, sonst gibt es Ärger mit der Mama." Die Freys werden vom 24. bis 26. Februar 2017 viele weitere Judoka in der Mitsubishi Electric Halle treffen. "2016 waren Judoka aus 73 Nationen in Düsseldorf am Start", erläutert der Präsident des Deutschen Judo Bundes (DJB) Peter Frese. "Die Stimmung ist immer prächtig, meist ist die Halle voll. Unsere Helfer haben es geschafft, dass sich Athleten, Zuschauer und auch der Weltverband in Düsseldorf wohlfühlen." Da war Frese nicht sonderlich überrascht, als ihn Marius Vizer, der Präsident der International Judo Federation, fragte, ob Deutschland den Grand Prix in Düsseldorf nicht zu einem Grand Slam-Turnier machen könne. Erste Gespräche über die Aufwertung wurden bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro geführt. "Dort habe ich Oberbürgermeister Thomas Geisel und Stadtdirektor Burkhard Hintzsche getroffen und zu ihnen gesagt: 'Männer, wir müssen mal reden'", so Frese. Es wurde nicht nur geredet, sondern auch gehandelt, denn ab 2018 ist Deutschlands bedeutendstes Judo-Turnier in der höchsten internationalen Kategorie vertreten. Der Grand Slam wird dann im ISS Dome durchgeführt. "Der Judo Grand Prix ist verdientermaßen zum Grand Slam aufgewertet worden. Es handelt sich um einen Ritterschlag für die tolle Zusammenarbeit, die in den letzten Jahren vom DJB und der Sportstadt Düsseldorf geleistet wurde. Die deutschen Judoka genießen ihr 'Heimspiel' auf deutschem Boden", sagt Frese.

Und wesentlich teurer wird es ab 2018 für Düsseldorf auch nicht. "Im ersten Jahr des Grand Slams bleiben die Kosten auf Grand Prix Niveau. Danach steigen sie um einen unteren fünfstelligen Betrag", erklärt Hintzsche. "Dafür bekommt die Sportstadt aber einen deutlichen Mehrwert." Auch die Freys freut die Aufwertung, denn bei einem Grand Slam gibt es mehr Punkte für die Welt- und Olympia-Qualifikationsrangliste und beide wollen bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio (Japan) dabei sein. Der Weg dahin beginnt beim Judo Grand Prix 2017 in Düsseldorf.

(RP)
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