Pferderennen Andrasch Starke siegt mit Wunsch-Pferd

Düsseldorf · Der siebenmalige Deutsche Meister im Galopp gewann auf der Grafenberger Bahn mit dem Pferd Amaron das erste wichtige Rennen dieser Saison. Der Zuschauerzuspruch bei der Veranstaltung war dagegen eher enttäuschend.

Der Berufsstand des Jockeys schließt stets auch Manager-Tätigkeiten mit ein. Es gilt, sich chancenreiche Ritte zu sichern und der Konkurrenz immer einen Schritt voraus zu sein. Andrasch Starke, immerhin sieben Mal Deutscher Meister seiner Branche, schickte vor vier Wochen eine E-Mail an den Kölner Trainer Andreas Löwe mit dem Begehren, das Pferd Amaron in der Frühjahrs-Meile auf der Grafenberger Bahn zu reiten. Erfolgreich: Gestern gewann das Team Amaron-Starke das erste wichtige Rennen der Saison in der Landeshauptstadt.

"Es war der Vorjahressieger, unser Stall hatte keinen Starter in dem Rennen. Deshalb wollte ich ihn unbedingt reiten", sagte Starke nach dem leichten Sieg des sechs Jahre alten Hengstes. Schon im Schlussbogen ging er an die Spitze, kontrollierte von da aus die Konkurrenz und konnte auch den Schlussangriff des nach langer Pause stark laufenden Guiliani kontern. Amaron, der im Besitz von Gerd Mosca aus Eberbach steht, gehört seit Jahren zu den besten 1600-Meter-Pferden des Landes. "Wir werden ihn aber jetzt im Ausland laufen lassen", sagte Löwe, "es gibt ein Rennen am 1. Mai in Frankreich, das peilen wir an."

Für Andrasch Starke wird es in den kommenden Tagen ein noch wichtigeres Ereignis geben, der 41-Jährige wird nämlich zum zweiten Mal Vater. Die hochschwangere Ehefrau Vanessa war gestern sogar in Grafenberg. "Es wird eine Tochter", berichtete Starke, bereits Vater eines zwei Jahre alten Sohnes namens Henning, der sich die Angelegenheit gestern vom Kinderwagen aus anschaute.

Die Telefonkosten von Trainer Andreas Wöhler aus Gütersloh dürften etwas höher als gewöhnlich gewesen - denn für Jaber Abdullah aus Dubai, für den er stolze dreißig Pferde trainiert, gewann er gleich zweimal. Gleich zu Beginn der Veranstaltung mit der Schimmelstute Full of Beauty und dann noch in einem sportlich höher stehenden Rennen, dem Preis der Dreijährigen mit Making Trouble, der in diesem 25 000-Euro-Prüfung die Konkurrenz am Ende doch ziemlich verlor. In beiden Fällen saß Jozef Bojko im Sattel, der Glückwünsche eher zurückwies: "Wenn man die entsprechenden Pferde hat, ist das alles kein Problem." Making Trouble verwies Ross mit Andrasch Starke auf Rang zwei, Dritter wurde Los Cerritos. Auch dessen Reiter Adrie de Vries stellte sich dem deutschen Rennbahnpublikum nach längerer Abstinenz vor, der amtierende deutsche Meister kam aber immerhin zu einem Treffer, im zweiten Rennen mit Schützenpost.

Rund 230 000 Euro wurden gewettet, der Zuschauerzuspruch war trotz bester Witterung nicht so wie erwartet. An einem Tag mit vielen Kommunionen gab es für manchen Rennsportfan andere Prioritäten.

(RP)
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