Lokalsport ART-Quartett ist international unterwegs

Düsseldorf · Für vier junge ART-Athleten hält der Sommer eine große Überraschung bereit. Jessie Maduka, Annina Brandenburg, Babette Vandeput und Bo Lita Baehre vertreten ihre jeweilige Nation in Schweden, Kolumbien und Georgien.

Es ist wohl der Traum eines jeden Leichtathleten, einmal die Trias der großen Bühnen zu betreten - die Europameisterschaften, Weltmeisterschaften oder Olympischen Spiele. Für vier Düsseldorfer Talente geht dieser Wunsch schon bald in Erfüllung - zumindest in kleiner Version. Schließlich haben sich Jessie Maduka, Annina Brandenburg, Babette Vandeput und Bo Lita Baehre für die jeweiligen Junioren-Festspiele qualifiziert. Jessie Maduka: Mit ihren 19 Jahren ist Jessie Maduka schon eine echte Weltenbummlerin.

Ob beim Länderkampf in Ancona (Italien), bei den U-18-Weltmeisterschaften in Donesk (Ukraine) oder der U-20-WM in Barcelona (Spanien) - Maduka ist das Reisen gewohnt. Die längste Distanz hat die ART-Athletin aber im September hinter sich gebracht, als die Stipendiatin ihr Psychologie-Studium in den USA (University of California in Los Angeles) begann. Kurioserweise gewann die Sprinterin dort ihre Liebe zum Weitsprung zurück, und glänzte mit Top-Weiten über sechs Meter (Bestleistung: 6,29 Meter).

Weil Maduka kurz nach ihrer Rückkehr aus den Staaten beim EM-Ausscheidungs-Wettkampf der U20 in Mannheim ähnliche Weiten bestätigte (5,98 Meter), hat sie bereits das nächste Ticket gebucht: Eskilstuna (Schweden) lautet der nächste Halt am 16. Juli. "Das wird meine erste EM", freut sich Maduka. "Zurzeit stehe ich auf Position sechs der Bestenliste - mein Ziel ist das Finale." Annina Brandenburg: Diksuswerferin Annina Brandenburg bewies beim Wettkampf in Schweinfurt große Nervenstärke, als sie im letzten Durchgang doch noch das U-18-WM-Ticket löste.

Zuvor lag die 16-Jährige noch auf Rang drei (44,98 Meter) und hätte damit den Flieger nach Cali (Kolumbien/15. bis 19. Juli) verpasst. Mit einer neuen Bestweite von 46,87 Meter schnappte sich die Düsseldorferin am Ende aber noch den Sieg und somit die Premiere im Nationalmannschafts-Dress. Auf der vereinseigenen Facebookseite rief ihr Erfolg Erinnerungen auf. So wurden Fotos gepostet, wie Brandenburg den ART 2009 noch als Team-Kapitän zum ersten Sieg beim Jochen-Appenrodt-Pokal führte.

Die Freude am Sport ist in den zehn Jahren sicherlich geblieben, die Resonanz gewachsen. Babette Vandeput: Für die Düsseldorfer Leichtathletik ist Diskuswerferin Babette Vandeput sicher eine Bereicherung. Vor allem ihre vorbildliche Trainingseinstellung macht die 17-Jährige zur Musterschülerin beim ART. Immerhin fährt Vandeput für ihr Training regelmäßig von ihrem Heimatort Maasmechelen (Belgien) ins Rather Waldstadion.

Der Eifer macht sich bezahlt: Nach den siegreichen Winterwurfmeisterschaften wird die monotone Autobahnfahrt über die A52 nun durch einen Flug nach Kolumbien ersetzt. Schließlich wurde Vandeput vom belgischen Verband für die U-18-WM in Cali nominiert. Bei der Junioren-Gala in Mannheim überbot sie die zu erfüllende Norm gleich im ersten Wurf (48,62 Meter). Bo Lita Baehre: Mit seinen stylischen Dreadlocks ist Bo Lita Baehre bereits eine auffällige Erscheinung.

Doch der Junge aus Kinshasa (DR Kongo) zieht die Blicke ebenso wegen seiner herausragenden Qualitäten im Stabhochsprung auf sich. Trotz seiner erst 16 Jahre, nähert sich der Überflieger bereits stürmisch der Fünf-Meter-Marke (zuletzt 4,90 Meter). Zum Vergleich hat Raphael Holzdeppe bei seinem Weltmeisterschaftssprung 2013 in Moskau 5,89 Meter über die Stange gezaubert. Der Vergleich kommt nicht von ungefähr: Als Lita Baehre im Alter von zwölf in Zweibrücken zusammen mit Holzdeppe, der die Siegerehrung durchführte, auf dem Treppchen stand, trugen beide die gleiche Frisur.

In diesem Sinne traten auch erste Nachfolger-Gerüchte in Umlauf. Im Kampf um das letzte U-18-WM-Ticket unterlag Lita Baehre zuletzt zwar dem Schweriner Tom Linus Humann, stattdessen schicken die Bundestrainer den Youngster am 25. Juli aber zu den Europäischen Olympischen Jugendspielen nach Tiflis (Georgien).

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort