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Düsseldorf · Der Groundhopper Karl-Heinz Stein hat zahlreiche Fußballstadien besucht. Heute feiert er Geburtstag.

 Karl-Heinz Stein

Karl-Heinz Stein

Foto: Andreas Bretz

Karl-Heinz Stein hat ein ausgefallenes Hobby. Der Rather ist ein sogenannter Groundhopper. Dieser aus dem Englischen stammende Ausdruck bezeichnet Menschen, die Fußballspiele in möglichst vielen Stadien im In- und Ausland besuchen. "Ich bin wahrscheinlich der Erfinder des Groundhoppings", sagt Stein, der sich selbst als "fußball-bekloppt" bezeichnet.

Wie viele Fußballplätze er insgesamt besucht hat, weiß er nicht genau. "Mindestens 10.000 von den großen Arenen bis zu kleinen Ascheplätze in Europa und anderen Kontinenten werden es bestimmt sein", meint er. Mehrere "Grounds" gehören zu seinen Lieblingsplätzen. Dazu zählt der über 100 Jahre alte Boleyn Ground, in dem der englische Profiverein West Ham United bis zu diesem Sommer zu Hause war. "Dort habe ich bereits 30 Heimspiele der Irons miterlebt", schwärmt Stein vom Londoner Klub. "Jetzt ziehen sie leider ins Olympiastadion um."

Sein Favorit bleibt aber das Rather Waldstadion und der dort spielende Rather SV. "Hier habe ich 1950 selbst mit dem Fußballspielen begonnnen. Ich hätte zwar auch zur Fortuna gekonnt, aber der Rather SV war und ist mein Lieblingsverein," betont Stein, der vor allem als rechter Läufer eingesetzt wurde. Als Jugendlicher war er beim ersten A-Jugendturnier des RSV im Mai 1959 dabei. Dreimal war er im Einsatz für die Niederrhein-Auswahl. Elf Berufungen erhielt er für die A-Jugend Stadtauswahl, wo er an der Seite des späteren Nationalspielers Peter Meyer über die Plätze stürmte. Während seiner Bundeswehrzeit in Rheinland-Pfalz spielte Stein für den SV Niederlahnstein und lernte dort den ebenfalls stationierten späteren Nationalspieler Hannes Löhr kennen. Nach Ende seiner Wehrpflichtzeit führte ihn sein Weg wieder zurück nach Rath. Seine Karriere als Aktiver beendete bei den Alten Herren in Gruiten.

Immer wieder in den vergangenen Jahren wurde er von seinem Lieblingsverein um Rat gefragt, wurde sogar gedrängt, das Amt des Vorsitzenden zu übernehmen. In der zurückliegenden Spielzeit hat er sich über den frühzeitigen Klassenerhalt des RSV als Aufsteiger in die Landesliga gefreut. Er leugnet aber nicht, wie sehr ihn die personellen Querelen in der zweiten Hälfte der Saison betroffen gemacht haben. "Das war eine traurige Sache, die da in Rath abgelaufen ist", meint er. Er hofft, dass die Wahl von Evelyn Amos und Dieter Burchartz als Vorsitzende wieder Ruhe in seinen Lieblingsverein bringt. Zu seinem heutigen 75. Geburtstag wäre das vielleicht das schönste Geschenk.

(RP)
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