Lokalsport Auf die Euphorie folgt Ernüchterung

Düsseldorf · 43 Stunden nach dem Derbysieg in der 2. Handball-Bundesliga kassieren die Vikings in Coburg eine klare Niederlage.

Die Rhein Vikings gehen mit gemischten Gefühlen aus dem Doppelspieltag der zweiten Handball-Bundesliga. Dem offensiven Feuerwerk am Freitag im Derby gegen Essen (32:29) folgte nur zwei Tage später zumindest zeitweise ein Rückfall in alte Tage - in Coburg gelangen den Wikingern lediglich 18 Treffer, so dass am Ende eine deutliche 18:32-Niederlage zu Buche stand.

Trotzdem wollen die Vikings möglichst viel Positives aus diesem Wochenende mitnehmen. Da steht an erster Stelle mit 2212 Zuschauern die großartige Kulisse vom Freitagabend, die Spieler und Verantwortliche gleichermaßen begeisterte. "Man hat den Menschen in der Halle schon vor dem Spiel angemerkt, dass das Derby gegen Essen ein ganz besonderes Spiel ist", freute sich Daniel Pankofer, der mit elf Toren zum Matchwinner avancierte.

Auch Trainer Ceven Klatt lobte die Atmosphäre im Castello, das noch nie so viele Zuschauer bei einem Vikings-Spiel gesehen hatte: "Man hat die Unterstützung gemerkt, und die Mannschaft hat diese auch gebraucht." Für ihn war aber nicht nur der Support der Fans einer der Schlüssel zum Erfolg: "Das war im Angriff eine der besten Saisonleistungen von uns, besonders der Rückraum hat in all seinen Facetten funktioniert." Neben Pankofer waren Niklas Weis und Alexander Oelze jeweils sechs Mal erfolgreich und lieferten mit ihren Treffern aus der Distanz den Grundstein für den so wichtigen Heimsieg. "Wichtig war auch die Steigerung von Schlussmann Vladi Bozic nach der Pause", fügte Klatt hinzu.

Viel Zeit zur Regeneration blieb den Vikings nicht, nach einer Trainingseinheit am Samstag ging es Sonntag Früh die rund 450 km in Richtung Bayern, um 43 Stunden nach dem Derbyerfolg erneut aufzulaufen. Und das nervenaufreibende und hochemotionale Derby schien seine Spuren bei den Düsseldorfern hinterlassen zu haben. Denn von der Treffsicherheit, die noch den Sieg gegen Essen bescherte, brachten sie zu wenig auf die Platte.

Stattdessen fielen sie zurück in alte Muster: Im ersten Durchgang standen am Ende ganze magere fünf Törchen zu Buche. Großartige Vorwürfe wollte Klatt seiner Mannschaft allerdings nicht machen: "Kampf und Einstellung haben gestimmt, und wir haben mit unserem kleinen Kader alles gegeben, was möglich war. Schließlich mussten wir schon früh in der ersten Hälfte auch noch auf Heider Thomas verzichten, der sich an den Adduktoren verletzt hat." Doch es gab zu viele Phasen in der Partie, in der für die Vikings zu wenig zusammenlief. Und weil die Hausherren diese Phasen der Gäste gnadenlos ausnutzten, vergrößerten sie ihren Vorsprung im Laufe der zweiten Hälfte kontinuierlich.

"Unsere Leistung war nicht so schlecht, wie es das Ergebnis vermuten lässt", erklärte Klatt abschließend. "Jetzt müssen wir uns diese Woche regenerieren und versuchen, am kommenden Samstag gegen Dresden mit dem eigenen Publikum im Rücken die nächsten Punkte zu holen."

Vikings: Bozic, Moldrup (Tor) - Handschke, Bahn (1), Thomas, Klasmann (1), Oelze (3), Pankofer (6/4), Weis (2), Aust, Artmann, Coric (1), Johnen (4).

(RP)
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