Lokalsport Auf Patrick Franziska ist bei Borussia Verlass

Düsseldorf · Das geschwächte Team setzt sich mit 3:1 in der Champions League gegen den tschechischen Klub Ostrov durch und liegt damit vor Beginn der Rückrunde gut im Rennen.

Da fiel der gesamten Borussia mitsamt Fan-Schar ein großer Stein vom Herzen. Panagiotis Gionis meldete sich kurz vor dem Tischtennis Champions League-Spiel gegen Sten marketing HB Ostrov (Tschechische Republik) einsatzfähig. So konnte sich Borussia-Cheftrainer Danny Heister schonen und sich voll auf seine Aufgabe als Coach konzentrieren.

Wäre Gionis ausgefallen, hätte der 43-jährige Trainer aus den Niederlanden als Spieler einspringen müssen. Denn Timo Boll (Weltrangliste 7) fällt nach seiner prophylaktischen Knie-Operation noch ein paar Wochen aus. Bei zwei Borussia-Verletzten muss Heister ran. So aber konnte der Trainer sein derzeit nominell stärkstes Team aufbieten. "Schön, dass er wieder da ist. Panos hat wirklich alles daran gesetzt, um in der Champions League-Partie gegen Ostrov dabei zu sein", freute sich Borussia-Manager Andreas Preuß. "Panos ist zwar nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, aber mit 75 Prozent ist er besser als Danny mit 100."

Viel Vergnügen an Gionis (25) Leistung hatte der Manager aber nicht. Gionis kassierte die einzoge Borussia-Niederlage des Abends. Egal war es, denn die Borussia siegte mit 3:1 und zementierte damit den Tabellenplatz zwei in der Champions League-Gruppe D hinter Chartres ASTT (Frankreich).

Ohne Boll, mit zwei Rekonvaleszenten im Team - auch Achanta (59) ist nach einem Muskelabriss im hinteren Oberschenkel im Mai noch nicht wieder hundertprozentig auf dem alten spielerischen Leve - und mit einem rundum gesunden, aber auf Formwechselkurs spielenden Patrick Franziska (48), wusste niemand so genau, wie sich die Gastgeber gegen die Tschechen schlagen würden.

Ostrov hatte überraschend Gruppengegner Grodzisk (Polen) bezwungen und dadurch seine Anwartschaft auf Platz zwei bekundet. Der Sieger des Duells der mit 2:2 Zählern punktgleichen Teams, erarbeitet sich einen deutlichen Vorteil vor der Rückrunde, das war klar.

Dass die "HB-Männchen" gewillt waren, in Düsseldorf für die zweite Überraschung zu sorgen, unterstrichen 25 mitgereiste und lautstarke Anhänger. Sie haben ihre Fan-Sozialisation beim Eishockey erlebt und waren fahnenschwenkend, singend und trommelnd eine echte Stütze für Ostrov.

Am Ende aber jubelten die Borussia-Fans, denn Franziska, Gionis und Achanta gewannen je ein Match, während für Ostrov Maataka Morizono (29) zweimal erfolgreich war. Franziska gewann zum Auftakt sicher gegen Pavel Sirucek (166). Gionis war deutlich verunsichert. Ihm fehlte die Selbstverständlichkeit im Spiel. Die Folge: Er war gegen Ostrov-Spitzenspieler Masataka Morizono (29) chancenlos. Achanta hingegen zeigte mal wieder, dass in seinen Adern bei der Mischung aus Adrenalin und Testosteron, die sie durchfließen, kaum noch Platz für Blut ist. Der 31-jährige Inder kämpfte Tomas Tregler (227) in fünf Sätzen nieder, nachdem er bereits mit 1:2 Sätzen und 2:5 Punkten im vierten Durchgang zurückgelegen hatte.

Den Schlusspunkt setzte Franziska, in einer Partie, die die Bezeichnung Spitzenspiel verdiente, bezwang der Düsseldorfer Morizono in drei Sätzen. Das bringt der Borussia etwas Ruhe in der weiteren Rekonvaleszenzphase von Boll, Gionis und Achanta und die Erkenntnis "Franziska kann Führungsspieler".

Patrick Franziska - Pavel Sirucek 3:1 (8:11, 11:5, 11:9, 11:7); Panagiotis Gionis - Maaataka Morizono 0:3 (6:11, 4:11, 5:11); Sharat Kamal Achanta - Tomas Tregler 3:2 (11:7, 6:11, 9:11, 11:8, 11:7), Franziska - Morizono 3:0 (11:9, 11:4, 11:9)

(RP)
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