Lokalsport Außenseiter Near England hat die Nase vorn

Düsseldorf · Nach dem Erfolg beim Henkel-Stutenpreis soll die Stute bei den 1000 Guineas an den Start gehen.

Seit vielen Jahren züchtet der Dortmunder Zementfabrikant Hans-Hugo Miebach im tiefsten Sauerland erfolgreich Rennpferde. In Rüthen-Kneblinghausen liegt sein Gestüt Wittekindshof, dort wachsen zuverlässig Jahr für Jahr neue vierbeinige Stars auf. Den Preis der Diana, das wichtigste Rennen des Düsseldorfer Saisonprogramms, haben Wittekindshoferinnen schon viermal gewonnen. Und auch in diesem Jahr gibt es eine Option auf diesen Klassiker: Near England.

Am Samstag gewann diese drei Jahre alte Stute in Grafenberg das wichtigste Rennen dieses verregneten Nachmittags, den Henkel-Stutenpreis, zur Überraschung auch ihrer engeren Umgebung. Miebach selbst war nicht einmal vor Ort und Trainer Markus Klug, der Near England in Köln-Heumar betreut, entfuhr nur: "Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet. Morgens im Training ist sie absolut unauffällig." A auch die Wetter hatten das Pferd kaum auf der Rechnung. Im zehnköpfigen Feld startete sie bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt in dieser Saison als vorletzte Außenseiterin, was sie nicht daran hinderte, mit Martin Seidl im Sattel der Konkurrenz mit den höher eingeschätzten Walun und Redenca an der Spitze das Nachsehen zu gehen. "Jetzt läuft sie natürlich erst einmal in Düsseldorf in den 1000 Guineas", kündigte Klug an. "Dann sehen wir weiter. Die Diana ist natürlich eine Möglichkeit, eine Nennung dafür hat sie." Ein kleines Fragezeichen steht allerdings noch hinter der Eignung von Near England für die dann geforderte Distanz, denn es sind 2200 Meter zu bewältigen, am Samstag ging es nur über 1600 Meter - für Rennpferde ein erheblicher Unterschied. "Eigentlich sollte die längere Strecke aber für sie kein Thema sein", meint Klug.

Der 39 Jahre alte Trainer, vor zwei Jahren schon einmal Deutscher Meister seiner Berufssparte, hat in dieser Saison mit seinen vierbeinigen Schützlingen einen guten Start hingelegt. 16 Rennen hat er bereits gewonnen, dies bei gerade einmal 47 Startern - ein mehr als vorzeigbarer Schnitt. Elias war am Samstag im Rahmenprogramm ein weiterer Sieger für ihn.

Einen mächtigen Schritt nach oben in der entsprechenden Rangliste hat auch Klugs Kollege Sascha Smrczek gemacht. Mit drei Tagetreffern auf der Heimatbahn war er der erfolgreichste Trainer. Power Star, Seewolf und Wonnemond hießen seine Sieger. Vor allem Letzterer ist auf längere Sicht ein Pferd, dem man auch in größeren Rennen etwas zutrauen kann. "Mein derzeit bester Dreijähriger im Stall", sagt Smrczek, sogar eine Nennung für das Deutsche Derby hat er noch.

Eine Besonderheit gab es im dritten Rennen des Tages, als es keinem Wetter gelang, die Zweierwette zu treffen, die ersten beiden Pferde in richtiger Reihenfolge anzukreuzen. Das eingesetzte Geld verbleibt natürlich nicht beim Veranstalter, es fließt in einen Jackpot und wird am nächsten Grafenberger Renntag, am 5. Juni ausgeschüttet.

(RP)
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