Tischtennis Boll bringt Borussia in die Erfolgsspur

Düsseldorf · Im dritten Spiel nach seiner Knieoperation beweist der Düsseldorfer Klasse und führt sein Team beim Tabellenzweiten Fulda zum 3:0-Sieg.

Timo Boll – Rekord-Meister, Weltranglisten-Erster, Borussia Düsseldorf
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Das ist Timo Boll

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Foto: dpa/Andreas Arnold

Ganz weg vom Fenster waren die Borussen ohnehin nie, doch jetzt haben sie bewiesen, dass wieder verstärkt mit ihnen zu rechnen ist. Beim Tabellenzweiten der Tischtennis Bundesliga, dem TTC Rhönsprudel Fulda-Maberzell, erspielten sich die auf Platz fünf abgerutschten, jedoch wiedererstarkten Düsseldorfer ein klares 3:0. "Das war eine richtig gute und geschlossene Mannschaftsleistung und ein kleiner Schritt in die richtige Richtung", meinte Trainer Danny Heister.

Dabei waren nicht alle Siege locker und leicht heraus gespielt, aber das Selbstvertrauen und der unbändige Siegeswillen sind zurück. So bewies Timo Boll (Weltrangliste 7) wieder hohe Spielkultur und Nervenstärke. In seinem dritten Spiel nach seiner Drei-Monats-Pause wegen einer Knieoperation bewies der Rekordeuropameister, dass er fast wieder der alte Erfolgsgarant ist. Immer wenn er es am dringendsten brauchte, spielte der 34-Jährige am besten. Auch als er wegen einiger "nasser" Bälle (Netzroller, Kantenbälle) seines Gegenübers Wang Xi zwei Matchbälle nicht verwandeln konnte und unverdient den vierten Satz verloren hatte, ließ er sich nicht aus der Konzentration auf den Sieg reißen. Auch als er im Entscheidungssatz mit 0:5 zurück lag und später zwei Matchbälle gegen sich hatte, spielte Boll weiter mutig auf Angriff und gewann. "Das war gut. Aber Richtung Pokalfinale muss sich Timo weiter steigern. Es kann sein, dass er am kommenden Wochenende viermal an den Tisch muss", meint Heister.

Sharat Kamal Achanta (71) entzauberte Ruwen Filus (36). Düsseldorfs Inder fügte dem in der Weltrangliste deutlich besser platzierten Abwehrspieler eine Niederlage zu, in dem Filus mehr als zweimal verständnislos mit dem Kopf schüttelte. Die "big points" machte Achanta, dafür hielt er Filus allerdings auch mit einigen dicken Fehlern im Spiel. Es war einer dieser typischen Achanta-Siege. Der 33-Jährige strapaziert dabei die Nerven der Fans aufs Unermessliche und kostet jedes Match bis zur Neige aus. So konnte Achanta vier Satzbälle im dritten Durchgang nicht nutzen und benötigte drei Satzbälle zum Sieg im vierten Abschnitt. Einzig im finalen fünften Satz machte er kurzen Prozess. Sicher verwandelte Achanta den ersten von zwei Satzbällen.

Aus dem Rahmen fiel lediglich Patrick Franziska (44). Der 23-Jährige verstand im Duell mit Jonathan Groth (75) keinen Spaß. Der Hallensprecher hatte den Maberzell-Dänen nicht zu unrecht als "Danish Dynamite" angekündigt. Bis zum gestrigen zwölften Meisterschaftsspieltag hatte Groth nur eine Partie verloren.

"Super", entfuhr es Heister direkt nach dem letzten Matchball. "Das Ergebnis zeigt, dass wir über Weihnachten genau die richtige Mischung aus Ausspannen und Training gefunden haben." Die Pokal-Finalrunden am 9. Januar in Ulm können kommen.

Wang Xi - Timo Boll 2:3 (8:11, 5:11, 11:8, 14:12, 11:13); Jonathan Groth - Patrick Franziska 0:3 (4:11, 9:11, 7:11); Ruwen Filus - Sharat Kamal Achanta 2:3 (8:11, 14:12, 15:13, 9:11, 8:11).

(RP)
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