Tischtennis Borussia feiert einen gelungenen Auftakt

Düsseldorf · Der Tischtennis-Rekordmeister bezwingt zum Bundesligastart den TTC Frickenhausen glatt mit 3:0.

Die Sympathien waren schon vor dem Spiel klar verteilt. Als die Gäste vom TTC Frickenhausen vorgestellt wurden, gab es freundlichen Applaus. Als aber der amtierende deutsche Tischtennismeister Borussia in den Arag Center Court lief, erhoben sich 1100 meist jugendliche Zuschauer und verwandelten die Spielhalle der ersten Bundesligabegegnung der Saison in ein Tollhaus.

Die Borussia-Fans wurden in einer teilweise hochkarätigen Begegnung von ihrem Team nicht enttäuscht. Mit 3:0 bezwangen die Düsseldorfer in der Neuauflage des Semifinales der Vorsaison die Baden-Württemberger. "Am Ende haben wir unser Wunschergebnis erzielt. Wir brauchen aber noch ein paar Spiele, um in den Rhythmus zu kommen", sagte Borussia-Trainer Danny Heister.

Er schickte neben seiner Nummer eins Timo Boll (Weltrangliste 10) die beiden Zugänge Panagiotis Gionis (22) und Patrick Franziska (40) an den Tisch. Frickenhausens Trainer Jianxin Qiu verzichtete auf den Einsatz seines Spitzenspielers Koki Niwa (15), setzte dafür Mikhail Paikov (116), Masataka Morizono (45) und Liang Qiu (358) ein.

Gionis, der elf Jahre lang in der französischen Eliteliga gespielt hatte, war die Nervosität bei seiner Bundesligapremiere für den Rekordmeister anfangs anzumerken. "Ein Debüt ist immer etwas Besonderes. Und wenn man dann noch für die Borussia spielt und vor ausverkauftem Haus, kann man schon mal nervös werden. Aber ich habe unsere beiden Neuen gebracht, damit sie sich schnell an die Atmosphäre und das Umfeld gewöhnen", erklärte Heister.

Gionnis kostete die Eingewöhnungsphase bis zur Neige aus und lieferte das Spiel des Abends ab. Der Grieche schickte im Match gegen Morizono alle Borussen inklusive Fans durch ein Wechselbad der Gefühle. Vermeintlich leichte Fehler wurden durch eine Reihe spektakulärer Punktgewinne aufgewogen, wobei der Grieche oft vergaß, dass er eigentlich Abwehrspieler ist. Gionis zeigte Einsatz, Kampfgeist, Nervenstärke, Spielwitz und Siegeswillen. Besonders im entscheidenden Satz, als er einen 0:6-Rückstand noch in einen 13:11-Sieg ummünzte und sich so in die Herzen der Fans spielte.

Zuvor hatte Boll reichlich Mühe, Paikov in Schach zu halten. Das lag weniger an der Spielstärke des Frickenhausener Russen, sondern daran, dass Boll noch Gewöhnungsprobleme mit dem neuen Plastikball hat, der die herkömmliche Zelluloidkugel in dieser Spielzeit ablöst. "Timo war oft ein bisschen spät dran. Er braucht noch ein bisschen Training mit dem neuen Ball. Sein Erfolg über Paikov war ein Sieg des Willens", analysierte der Coach.

Dagegen hatte Franziska mit Liang Qiu leichtes Spiel. Der 22-Jährige Neu-Düsseldorfer ließ dem 19-Jährigen Sohn des TTC-Trainers nicht den Haus einer Siegchance. Die Standing Ovations nach seiner souveränen Leistung hatte sich Franziska verdient. "Ich habe ja schon ein paar Mal in Düsseldorf gespielt, aber auf der anderen Seite. Es ist schon echt Wahnsinn, wenn die Zuschauer dann einen selbst anfeuern und nach vorn peitschen", berichtete Franziska. "Ich habe eine Supertruppe. Mit ihr zu arbeiten, macht richtig Spaß", meinte Heister, der in dieser Saison noch sehr viel mehr Spaß haben will.

(RP)
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